Klimawandel & Arbeitsschutz: Auch in Zukunft sicher und gesund arbeiten

Klimawandel & Arbeitsschutz: Auch in Zukunft sicher und gesund arbeiten

Die Bedingungen in der Arbeitswelt haben sich aufgrund zahlreicher neuer Herausforderungen in den letzten Jahren stark verändert. Eine davon ist der immer spürbarere Klimawandel, der in Zukunft viele Lebensbereiche und damit auch den Arbeitsschutz noch stärker beeinflussen wird. Wir beleuchten nachfolgend mögliche Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung auf den Arbeitsschutz und welche gesundheitlichen Risiken sich daraus ergeben.

Der Sommer 2022 war besonders warm und trocken – und reiht sich damit in die Klimaentwicklung der vergangenen Jahre ein: Unsere Sommer werden immer heißer und länger, neben Hitzewellen treten zunehmend Extremwetterereignisse auf. Die globale Klimaerwärmung hat mannigfaltige Auswirkungen auf viele Bereiche, insbesondere auch auf unsere Gesundheit. Hohe Temperaturen stellen eine große Belastung für den Körper dar und beeinflussen die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz: Die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit sinkt, was sich nicht zuletzt in höheren Unfallzahlen in den heißen Monaten deutlich widerspiegelt.

Der fortschreitende Klimawandel stellt den Arbeitsschutz somit vor große Herausforderungen. Es braucht neue Präventionsansätze und Maßnahmen am Arbeitsplatz zum Schutz vor der zunehmenden Hitze.

Stärkere und längere UV-Belastung

Besonders spürbare Auswirkungen in Form von Rekordtemperaturen und starker UV-Belastung hat der Klimawandel bereits jetzt auf Outdoor-Worker, wie Bauarbeiter, Dachdecker, Industriekletterer oder Arbeiter in der Land- und Forstwirtschaft, und all jene, die sich berufsbedingt oft im Freien aufhalten müssen. Mit immer mehr Sonnentagen im Jahr ist in Zukunft mit einer weiteren Steigerung der Intensität und Dauer der UV-Strahlung – und damit beispielsweise der Gefahr an weißem Hautkrebs zu erkranken – zu rechnen. Bereits im Frühjahr nimmt die Stärke ultravioletter Strahlung in unseren Breiten deutlich zu und reicht, so wie im vergangenen Jahr, mitunter weit in den Herbst hinein. Es ist daher notwendig, dass Arbeitnehmer, die im Freien arbeiten, mit einem Maßnahmenbündel vor den Gefahren und Auswirkungen von Hitze und UV-Strahlung geschützt werden.

Schutz am Arbeitsplatz

Geeignete organisatorische Maßnahmen wären u.a., die Aufenthaltsdauer von Personen im Gefahrenbereich insbesondere in der Zeit der stärksten UV-Belastung zu beschränken, die Beschattung der Arbeitsplätze sowie Arbeiten – soweit dies möglich ist – nach innen bzw. in die Tagesrandzeiten zu verlegen.

Im Bereich der Persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) braucht es geeignete Hautschutzmittel, die vor der gefährlichen UV-Strahlung der Sonne schützen. Diese müssen jedoch nicht nur ausreichend, sondern auch regelmäßig aufgetragen und vor allem bei starkem Schwitzen immer wieder erneuert werden. Auch die Gefahren für die Augen, die bis hin zu Netzhautschäden und Star-Erkrankungen reichen können, dürfen nicht unterschätzt werden, können jedoch durch das Tragen geeigneter UV-Schutzbrillen vermieden werden.

Eine weitere unangenehme, durch den Klimawandel begünstigte Begleiterscheinung ist, dass sich stark allergene Pflanzen auch hierzulande ausbreiten und exotische Mückenarten auftreten werden, die gefährliche Viren übertragen können. Daher wird im Sommer der Insektenschutz bei Arbeiten im Freien künftig eine größere Rolle spielen und – ergänzend zu Hautschutzmitteln – den Rundum-Schutz komplettieren. Generell ist bei großer Hitze unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, gegebenenfalls braucht es zusätzlich Getränke, die den Elektrolythaushalt regulieren.

UV-Schutzbekleidung nach UV-Standard 801

Neben dem wirksamen Schutz durch geeignete Hautschutzmittel wird künftig eine entsprechende UV sichere Schutzbekleidung an Bedeutung gewinnen. Es werden immer mehr innovative Materialien entwickelt, die den Träger bei der Arbeit im Freien wirksam vor der gefährlichen UV-Strahlung der Sonne schützen. Bei der Wahl der UV-Schutzbekleidung dient deren UV-Schutzfaktor (Ultraviolet Protection Fac­tor, UPF, Messung nach UV-Standard 801) als wichtiger Anhaltspunkt. Um gut geschützt zu sein, empfehlen sich Textilien, die möglichst viel Haut bedecken, sowie Kopfbedeckungen mit einer breiten Krempe oder Nackenschutz. Unbedeckte Hautstellen sind zusätzlich mit entsprechenden Hautschutzmitteln zu schützen.

Hohe Innenraumtemperaturen

Doch nicht nur Outdoor-Worker bekommen die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend zu spüren. Auch in Büros, Produktionshallen oder Verkaufsräumen herrschen im Sommer oft hohe Temperaturen. Insbesondere die Kombination aus hoher Raumlufttemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit setzt dem Körper zu. Abhilfe können hier beispielsweise Klima- bzw. Lüftungsanlagen, Außenjalousien, Wandbegrünungen sowie richtiges Durchlüften morgens und abends schaffen.

Maßnahmen nach dem STOP-Prinzip

Die Ermittlung und Beurteilung von möglichen Gefahren im Zuge der Arbeitsplatzevaluierung liefert die Grundlage für die Auswahl von angemessenen Maßnahmen. Auch bei den erforderlichen Maßnahmen gegen Hitze am Arbeitsplatz wird auf das sogenannte „STOP-Prinzip“ (Substitution – Technische Maßnahmen – Organisatorische Maßnahmen – Persönliche Maßnahmen) zurückgegriffen. Diese Reihenfolge von Maßnahmen lässt sich aus den in §7 des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes (ASchG) festgelegten „Grundsätzen der Gefahrenverhütung“ ableiten. Neben der Vermeidung von Risiken und der Gefahrenbekämpfung an der Quelle umfasst das „STOP-Prinzip“ die Forderung, dass Maßnahmen des kollektiven Gefahrenschutzes der Vorrang vor Maßnahmen des individuellen Gefahrenschutzes zu geben sind.

Den Maßnahmen haben letztlich ein gemeinsames Ziel: Allen klimatischen Veränderungen zum Trotz muss das Arbeiten am Arbeitsplatz auch weiterhin sicher und gesund möglich sein. (Quellen: Österreichische ArbeitnehmerInnenschutzstrategie 2013-2020, BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Arbeitsinspektion; Arbeitsstättenverordnung §28 (AStV), ris.bka.gv.at; SVP Info 6/2019 „Arbeiten bei Hitze“, Arbeiterkammer Wien).

Weitere Informationen zum Nachlesen finden Sie im Kasten auf Seite 5.

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Gesunde Arbeitsplätze: Muskel-Skelett-Erkrankungen sind vermeidbar

Gesunde Arbeitsplätze: Muskel-Skelett-Erkrankungen sind vermeidbar

Ende Oktober fand die nationale Abschlussveranstaltung und Ergebnispräsentation der Kampagne 2020-2022 „Gesunde Arbeitsplätze – entlasten Dich!“ der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) und des Präventionsschwerpunktes „Packen wir’s an!“ der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) statt. Wir haben für Sie die Kampagnenhighlights und wichtigsten Tipps zur Vermeidung von arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) zusammengefasst.

Egal ob im Büro, im Homeoffice oder auf der Baustelle – arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen betreffen verschiedenste Berufsgruppen und Millionen von Arbeitnehmern in ganz Europa. Sie sind eine der Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit, krankheitsbedingte Arbeitsausfälle und Frühpensionen. In Österreich können sogar rund ein Fünftel aller Krankenstandstage auf MSE zurückgeführt werden. Die Vermeidung dieser Erkrankungen ist somit aus vielerlei Hinsicht wichtig, wie auch Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher bei der Veranstaltung betonte: „Die Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen ist mir ein besonderes Anliegen, da diese Erkrankungen nicht nur die Lebensqualität von Betroffenen massiv einschränken, sondern auch Kosten in Millionenhöhe für Betriebe und die Volkswirtschaft verursachen.“

Warum MSE entstehen

Die Ursachen für die Entstehung von arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen sind breit gefächert und reichen von schwerer körperlicher Arbeit über zu wenig Bewegung und Zwangshaltungen bis hin zu schlechten ergonomischen Verhältnissen am Arbeitsplatz. Auch die mit der Veränderung der Arbeitswelt einhergehenden neuen Arbeitsformen und Technologien, Stress sowie geänderte Anforderungen an die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf fordern unseren Bewegungs- und Stützapparat mittlerweile ganz anders als noch vor einigen Jahren.

Die verschiedenen Aktionen und Schwerpunkte im Rahmen der zweijährigen EU-OSHA-Kampagne hatten letztlich alle ein gemeinsames Ziel: die Reduktion von MSE durch die Bewusstseinsschärfung für arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen und für die Bedeutung einer rechtzeitigen Prävention.

Verschiedene Schwerpunkte

Im Zuge der Kampagne lag der Fokus auf verschiedenen Faktoren zur Reduktion von arbeitsbedingten MSE: Die Arbeitsinspektion unterstützte die Kampagne beispielsweise mit einer breit angelegten Beratungsoffensive sowie einem Beratungs- und Kontrollschwerpunkt mit dem Fokus auf junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, um ihren speziellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ein Schwerpunkt der Kampagne lag in Österreich auf den Arbeitsbedingungen in der Reinigungsbranche. Vor allem in diesem Sektor prägen atypische und zerrissene Arbeitszeiten den Alltag vieler Beschäftigter.

Auch die AUVA widmete sich in den vergangenen zwei Jahren mit dem Präventionsschwerpunkt „Packen wir’s an!“ der Vermeidung von MSE. „Das Risiko für Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE), die häufig durch Fehl- oder Überbelastungen entstehen, lässt sich durch geeignete präventive Maßnahmen gezielt reduzieren“, betonte Jan Pazourek, stv. Generaldirektor der AUVA. Alle Informationen, Beratungs- und Weiterbildungsangebote der AUVA stehen Betrieben auch weiterhin zur Verfügung.

Good Practice Award

Im Rahmen dieser EU-OSHA-Kampagne wurden Betriebe wieder für ihre interessanten Lösungsansätze und Konzepte zur aktiven Vorbeugung und Bekämpfung von MSE am Arbeitsplatz mit dem europäischen „Good Practice Award“ ausgezeichnet, darunter u.a. das Universitätsklinikum AKH Wien sowie die Rohrdorfer Transportbeton GmbH.

Einer weiterer Vorzeigebetrieb ist das burgenländische Traditionsunternehmen Neudoerfler, das als innovativer Büromöbelhersteller mit durchdachten Lösungen für ein optimales Arbeitsumfeld sorgt und so ein ergonomisches, gesundes und letztlich erfolgreiches Arbeiten ermöglicht. Im Zuge des Kampagnenabschlusses nutzte Bundesminister Kocher die Gelegenheit für einen Besuch der Zentrale und der Produktion des Unternehmens in Neudörfl.

Bewegter Arbeitsalltag

Für die Prävention von MSE ist es nie zu spät, einiges kann bereits mit dem Einbau von kleinen Bewegungseinheiten in den Berufsalltag erreicht werden. Organisatorischen Maßnahmen wie Aufgabenrotation oder kurze, bewegte Arbeitspausen sorgen ebenfalls für Ausgleich.

Zudem ist es wichtig, am Arbeitsplatz einseitige Belastungen und Tätigkeiten in statischer Haltung, langes Sitzen oder Stehen zu reduzieren. Auch das Erlernen der richtigen Hebetechnik trägt dazu bei, dass MSE erst gar nicht entstehen. Die AUVA bietet in ihren Publikationen zur Kampagne eine Reihe von Anregungen, die einen bewegten Arbeitsalltag fördern. Mehr dazu im Kasten im Infoservice Seite 3.

 Und so geht es weiter

Die nächste EU-Kampagne steht unter dem Titel „Sicher und gesund arbeiten in Zeiten der Digitalisierung“ und wird im Oktober 2023 mit einer Auftaktveranstaltung in Österreich starten. Der Fokus der Kampagne 2023-2025 liegt auf folgenden fünf Prioritätsbereichen:

  • Remote Work (Fernarbeit)
  • Intelligente digitale Systeme
  • Digitale Plattformarbeit
  • Fortgeschrittene Robotik und künstliche Intelligenz
  • Management der ArbeitnehmerInnen mittels künstlicher Intelligenz

Diese Kampagne soll einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen lernen, die Vorteile der Digitalisierung bestmöglich zu nutzen, aber auch neue Risiken bei der Arbeit zu erkennen und zu vermeiden.

Quellen: Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, www.auva.at

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PSA-Schwerpunkt: Nachhaltigkeit im Arbeitsschutz

PSA-Schwerpunkt: Nachhaltigkeit im Arbeitsschutz

In der M.A.S. 2/22 stand „Outdoor-PSA“ im Fokus, dieses Mal widmen wir uns im PSA-Schwerpunkt dem Thema „Nachhaltigkeit im Arbeitsschutz“.

Wir geben Ihnen auf den nächsten Seiten rund um das Thema „Nachhaltigkeit im Arbeitsschutz“ einen Überblick über die neuesten Entwicklungen am Markt. Wir zeigen Ihnen anhand von Beispielen aus der Praxis, wie Hersteller und Händler von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) nachhaltiges Handeln bereits erfolgreich in ihren Unternehmen implementiert haben und im Sinne einer lebenswerten Zukunft umwelt-, klima- und ressourcenschonend produzieren und handeln. Zudem haben wir wie gewohnt Experten aus der Praxis zum Thema befragt. Aus Platzgründen ist es uns hier jedoch NICHT möglich, alle Details v.a. zu Kennzeichnungen, Normen etc. zu erörtern. Für weiterführende Informationen empfehlen wir Ihnen die neue VAS-App mit Zugang zum „Handbuch Persönliche Schutzausrüstung“ des VAS (siehe Kasten Infoservice S. 14). Einen aktuellen Bezugsquellen­nachweis, bei welchen VAS-Mitgliedsunternehmen Sie entsprechende Produkte beziehen können, finden Sie auf den Seiten 16-17.

Nachhaltigkeit im Arbeitsschutz

Die Folgen des Klimawandels waren für uns alle noch nie so stark spürbar wie im vergangenen Jahr 2022. Um unserer nachfolgenden Generation dennoch weiterhin lebenswerte Bedingungen zu hinterlassen, braucht es daher dringend vielfältigste Anstrengungen zu nachhaltigerem Handeln in allen Wirtschafts- und Lebensbereichen. Das betrifft selbstverständlich auch den Arbeitsschutz und Persönliche Schutzausrüstungen.

Neben Sicherheit, Individualisierung und New Health stellt Nachhaltigkeit einen der vier wichtigsten Entwicklungsbereiche dar, die den Arbeitsschutz in den nächsten Jahren entscheidend prägen werden. Nachhaltiges Handeln versteht sich grundsätzlich als Handeln mit wirtschaftlicher, ökologischer, sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung. Dies beginnt bei der Beschaffung von Rohmaterialien, umfasst den gesamten Produktionsprozess sowie Logistik, Transport, Verkauf, den Umgang mit Mitarbeitern und Kunden und reicht bis zur Entsorgung von Abfällen. Der Begriff der Nachhaltigkeit im Arbeitsschutz ist daher entsprechend breit gefasst und schließt immer mehr Bereiche mit ein, wie beispielsweise die Wahl eines Produktionsstandortes mit kurzen Transportwegen, den Einsatz recycelter Materialien, eine ressourcenschonende Fertigung mit fairen Rahmenbedingungen auf allen Ebenen, umweltfreundliche Verpackungen sowie generell eine lange Haltbarkeit der Produkte.

Auch auf Nachfrageseite lässt sich, nicht zuletzt aufgrund der spürbaren Veränderungen unserer Lebenswelt durch den Klimawandel, ein deutlich gestiegenes Bewusstsein für das Thema erkennen: Vor allem die heranwachsende Generation und damit die Arbeitnehmer bzw. Kunden von morgen sind für das Thema Nachhaltigkeit sehr sensibilisiert, sie legt großen Wert auf eine faire und nachhaltige Produktion und stellt Qualität vor Quantität.

Viele Wege, ein gemeinsames Ziel

Auch Hersteller und Händler von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) stellen sich dieser großen Herausforderung und produzieren und handeln umwelt-, klima- und ressourcenschonend. Nachhaltigkeit wird in den Unternehmen auf unterschiedlichste Art und Weise umgesetzt und gelebt. Alle haben jedoch eines gemeinsam: Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist integrativer Bestandteil der Firmenphilosophie und zur Selbstverständlichkeit im Unternehmen geworden.

Bei 3M kommt der Kreislauffähigkeit von Materialien im Rahmen der Ressourcenschonung besondere Bedeutung zu: „Design für Nachhaltigkeit” dient somit auch dem Ziel, den Ressourceneinsatz zu minimieren, natürliche Rohstoffe zu schonen und den Einsatz von recycelten Materialien zu fördern.

Die Firma Haberkorn beschäftigt sich schon seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit im Arbeitsschutz. Sie legt unter anderem Wert auf langfristige Zusammenarbeit mit leistungsfähigen Partnern, ein verantwortungsvolles Lieferantenmanagement und die Einhaltung ihres Lieferantenkodexes – auch im Hinblick auf menschenrechtliche und umweltbezogene Themen. Mit dem Sortiments-Screening prüft Haberkorn das komplette Sortiment auf Nachhaltigkeit, so auch im Arbeitsschutz.

Kübler hat ebenfalls schon wichtige Etappenziele, u.a. bei der Ressourcenschonung und Abfallvermeidung, erreicht. So minimiert eine intelligente Zuschnitt-Software beispielsweise bereits im Designprozess der Workwear- und PSA-Linien den Ausschuss und ermöglicht es, selbst kleinste Gewebereste zu nutzen. Restmaterialien werden weiterverwertet. Der Einsatz qualitätsvoller Gewebe und Zutaten und die hochwertige Verarbeitung sorgen für eine lange Lebensdauer der Kleidung – und das stellt für Kübler einen „zentraler Beitrag zur Nachhaltigkeit“ dar.

Nachhaltigkeit ist auch im beruflichen Hautschutz ein wichtiges Thema. Als Innovationsführer der Branche setzt Peter Greven Physioderm (PGP) seit Jahren auf umweltschonende und ökologisch verträgliche Lösungen und arbeitet dazu auf unterschiedlichen Ebenen. Dies umfasst zum einen den Bereich der Inhaltsstoffe, im Besonderen den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen, zum anderem jenen der Verpackungen. Hier verwendet Peter Greven Physioderm Kunststoff-Rezyklate oder Kunststoffe, die nach Möglichkeit nicht eingefärbt sind, weil sie sich so später wesentlich besser trennen und erneut wiederverwerten lassen.

Für Blåkläder Workwear steht das Stoppen von Überkonsum im Hinblick auf Ressourcenschonung im Fokus der Überlegungen, nämlich in dem die Qualität und Haltbarkeit und somit auch die Nutzungsdauer der Kleidungsstücke verlängert wird. Die Herausforderung besteht dabei darin, dem Kunden nicht nur einen hervorragenden Schutz zu bieten, sondern auch eine nachhaltige Alternative.

Alle Details zu den zahlreichen Nachhaltigkeitsinitiativen der Unternehmen sowie die Experteninterviews zum Thema lesen Sie in der M.A.S. 3/22 im Infoservice ab Seite 10.

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Sicher & gesund arbeiten: 50 Jahre ARBEITSSCHUTZ AKTUELL

Sicher & gesund arbeiten: 50 Jahre ARBEITSSCHUTZ AKTUELL

Nach der Corona bedingten rein digitalen Abhaltung im Jahr 2020, wird die ARBEITSSCHUTZ AKTUELL 2022 erstmals als hybride Messe – vor Ort live in der Messe Stuttgart und digital – ausgetragen. Auch ein besonderes Jubiläum steht heuer auf dem Programm: Die ARBEITSSCHUTZ AKTUELL, die von 18. bis 20. Oktober mit Fachmesse, Kongress, Stage und Regionalforum über die Bühne geht, feiert ihr 50-jähriges Bestehen.  

Seit 1972 findet die ARBEITSSCHUTZ AKTUELL im Zweijahres-Rhythmus an immer wechselnden Standorten statt. Der „Neustart“ der Messe erfolgt heuer genau dort, wo die letzte Messe erfolgreich endete: in Stuttgart, inmitten einer der wirtschaftsstärksten Regionen Europas. In diesem Jahr werden in der Landesmesse Stuttgart rund 10.000 internationale Fachbesucher aus bis zu 32 Ländern, 1000 Kongressteilnehmer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz sowie rund 200 Aussteller aus 19 Ländern erwartet. Auch zahlreiche Mitgliedsunternehmen des Verbandes Arbeitssicherheit (VAS) werden heuer wieder vor Ort mit dabei sein.

Neuerungen im Jubiläumsjahr

Thematisch bilden Innovationen u.a. in den Bereichen „Persönliche Schutzausrüstung“, „Sicherheit im Betrieb“, „Prävention und Unfallverhütung“, „Betriebliche Verkehrssicherheit“, „Betriebliches Gesundheitsmanagement“, „Ergonomie und Arbeitsplatzgestaltung“, „Gesundheit & Hygiene“, „Berufskleidung/Workwear“ sowie „Software/IT und Beratung“ wie gewohnt die Messeschwerpunkte. Neu im Kompetenzportfolio sind die Themen „Umgang mit Gefahrenstoffen“ sowie „Digitalisierung und Safety“.

Das Jubiläumsjahr bringt zudem einige organisatorische Neuerungen mit sich: Aufgrund des nunmehr hybrid präsentierten Messeformats haben die Besucher die Möglichkeit, wahlweise live in Stuttgart oder digital in Austausch mit Branchenvertretern oder Fachbesuchern zu treten

Zudem rücken Messe und Kongress räumlich näher zusammen, unter anderem mit drei Räumen auf der Empore der Halle 1 und zusätzlichen Netzwerk-Lounges für Wissenstransfer und Austausch.

Ebenfalls neu ist, dass die beiden Fachmessen ARBEITSSCHUTZ AKTUELL und IN.STAND aufgrund inhaltlicher Schnittmengen und identischer Zielgruppensegmente heuer zeitgleich in der Landesmesse Stuttgart stattfinden: die ARBEITSSCHUTZ AKTUELL von 18. bis 20., die IN.STAND von 18. bis 19. Oktober. Besucher haben mit einem Ticket für eine der Fachmessen automatisch Zugang zur anderen.

Sicherheit von Kopf bis Fuß

Eines der Kernthemen der ARBEITSSCHUTZ AKTUELL ist und bleibt die Persönliche Schutzausrüstung (PSA). Neben Traditionsunternehmen werden heuer auch zahlreiche Start-ups ihre Produktinnovationen – vom individuellen Augen- und Gehörschutz über Sicherheitshandschuhe aus neuen Materialien und nachhaltigen Fußschutz bis hin zu Stolperschutz-Technologien und intelligenten Textilsystemen – in Stuttgart vorstellen. Auch die auf der Messe vertretenen VAS-Mitgliedsbetriebe werden ihre neuesten Entwicklungen im Bereich PSA präsentieren. Hier eine kurze Vorschau:

Blåkläder stellt die neue Winterkollektion FEAR NO ELEMENT vor. Die neuen Warnschutzkleidungsstücke beinhalten all das gesammelte Wissen in Bezug auf Funktionalität, Design und Haltbarkeit. Sie sorgen für Sichtbarkeit in gefährlichen Umgebungen und schützen vor Kälte, Nässe und Wind.

„Wir zeigen unsere neuen SonisComms® Gehörschützer mit Kommunikationsfunktion. Durch intelligente Technologie können bis zu 15 Personen über 3 km Entfernung in einer Gruppe vernetzt werden. Die Halbmaske Force 8 mit eingebautem Dichtsitzindikator gibt dem Träger unmittelbar Feedback über Undichtigkeiten“, gibt Niko Luckhart Key Account Manager DACH bei der JSP Safety GmbH, eine Vorschau auf die Produktinnovationen von JSP Safety.

Uvex präsentiert u.a. den neuen Berufsschuh uvex 1 sport white NC. Der im modischen Sneaker-Style designte Halbschuh erfüllt die Anforderungen für Hygienebereiche, z. B. in Krankenhäusern oder Pflegeheimen, und überzeugt mit erstklassigem Tragekomfort. Sein sportiver Look macht ihn für Damen und Herren gleichermaßen attraktiv – in Beruf und Freizeit.

Auch Kübler freut sich auf die ARBEITSSCHUTZ AKTUELL 2022: „Endlich wieder Messe! Wir freuen uns sehr, Kunden und Interessenten ab 18. Oktober auf unserem neu gestalteten Messestand in Halle 1, Stand I 1.042, begrüßen zu dürfen. Mit im Gepäck haben wir etliche brandneue Kollektionen, wie unsere Industriekollektion KÜBLER ICONIQ, unsere PSA-Kollektion für Schweißarbeiten, KÜBLER PROTECTIQ WELDING, oder unsere Agrarkollektion KÜBLER BIOGUARD“, betont Daniel Pusch, Head of Brand Management bei Kübler.

Bei Elten geht es unter anderem um individuellen Fußschutz: „Standardlösungen reichen für viele Herausforderungen nicht aus, wenn es um die Gesunderhaltung von Beschäftigten geht“, so Denise Pollex, Marketingleiterin bei Elten. „Wir haben daher Konzepte für Passformoptimierung, Einlagenversorgung, Dämpfung und vieles mehr, um Komfort bestmöglich abzubilden.“

Und auch der Hautschutzexperte Peter Greven Physioderm (PGP) ist mit dabei: „Der Klimawandel hat große Auswirkungen auf den beruflichen Hautschutz. Die Themen UV-Schutz und Insektenschutz werden künftig noch wichtiger werden. Zu beiden Fragen beraten wir und präsentieren unser Produktportfolio“, sagt Alfredo Labarile, Hautschutzberater bei PGP.

Arbeitsschutz am Puls der Zeit

Mit drei Kongresszügen, 180 Vorträgen und 100 Referenten auf der Stage und im Regionalforum wird der firmenübergreifende Wissenstransfer und direkte Austausch mit Experten im Rahmen der ARBEITSSCHUTZ AKTUELL besonders gefördert. Auf der Kongressagenda stehen aktuelle Themen unserer Zeit, wie die Herausforderungen für den Arbeitsschutz durch den Wandel der Arbeitswelt, die Möglichkeiten und Risiken im Arbeitsschutz durch Digitalisierung, COVID-19, Homeoffice, mobiles Arbeiten, der Klimawandel, die Entwicklung einer Präventionskultur sowie Gefahrstoffe und Elektromobilität. Das Regionalforum, an dem man ohne zusätzliche Anmeldung mit dem EXPO-Ticket teilnehmen kann, widmet sich den Themenblöcken „Gesundes Arbeiten“, „Digitale Transformation“ sowie „Fachkräfte suchen, finden und binden“.

Eine umfassende Nachlese zur ARBEITSSCHUTZ AKTUELL finden Sie auf www.arbeitsschutz-aktuell.de .

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PSA-Schwerpunkt: Outdoor-PSA

PSA-Schwerpunkt: Outdoor-PSA

In der M.A.S. 1/22 stand der Kopfschutz im Fokus, dieses Mal widmen wir uns im PSA-Schwerpunkt dem Thema „Outdoor-PSA“.

Wir geben Ihnen auf den nächsten Seiten einen Überblick, welche Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) Sie für Arbeiten im Freien benötigen. Zudem haben wir wie gewohnt Experten aus der Praxis befragt, u.a. worauf Sie bei der Auswahl und Anwendung von Outdoor-PSA achten sollten. Aus Platzgründen ist es uns hier jedoch NICHT möglich, alle Details zu erörtern. Für weiterführende Informationen empfehlen wir Ihnen die neue VAS-App mit Zugang zum „Handbuch Persönliche Schutzausrüstung“ des VAS (siehe Kasten Infoservice S. 14). Einen aktuellen Bezugsquellen­nachweis, bei welchem VAS-Mitgliedsunternehmen Sie PSA für Outdoor-Arbeiten beziehen können, finden Sie auf den Seiten 16-17.

Outdoor-PSA

Wer im Freien arbeitet, ist das ganze Jahr über den Wetterlaunen der Natur ausgesetzt. Mit dem Beginn der kälteren Jahreszeiten gilt es bei der Auswahl der passenden Persönlichen Schutzausrüstungen neben dem Witterungsrisiko auch das Risiko von schlechter Sichtbarkeit mit zu berücksichtigen. Und auch auf den zur Jahreszeit passenden Hautschutz darf auf keinen Fall vergessen werden.

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Bekleidung. Dies gilt selbstverständlich auch für die für Outdoor-Arbeiten gewählte Schutzbekleidung. Diese soll nämlich nicht nur vor Berufskrankheiten, sondern auch vor Kälte, Wind und Regen bzw. Feuchtigkeit schützen und die Sichtbarkeit des Trägers bzw. der Trägerin bei Dämmerung und Dunkelheit gewährleisten.

Gerüstet für jedes Wetter

Die Schutz­wirkung von Schutzbe­klei­dung hängt zum einen von der Ausführung, zum anderen wesentlich von den Eigenschaften der verwendeten Gewebe und Materialien ab. Die grundsätzlichen Anforderungen und Richtlinien für die Kennzeichnung für die unterschiedlichen Einsatzgebiete sind in EN ISO 13688 festgelegt. Für einen guten Schutz bei Arbeiten im Freien sind insbesondere folgende Produktarten von Bedeutung:

  • Schutzkleidung gegen Regen (EN 343) schützt gegen den Einfluss von Niederschlag und Feuchtigkeit und wird zusätzlich zur Oberbekleidung bei Arbeiten im Freien getragen. Die drei wichtigsten Eigenschaften sind hier Wasserdichtigkeit, Wasserdampfdurchlässigkeit und Atmungsaktivität. Die Wasserdichtigkeit (X) wird sowohl am Außenmaterial als auch an den Nähten überprüft und in 3 Klassen (Klasse 3 = höchste Klasse) angegeben. Auch bei der Atmungsaktivität (Y) und beim Wasserdampfdurchgangswiderstand stellt die Klasse 3 den besten Wert dar. Von den Klassen leiten sich die empfohlenen Tragezeiten ab: So werden für Klasse 1-Materialien beschränkte Tragezeiten empfohlen, und zwar vier Stunden bei Temperaturen von 10 bis 15°C und 100 Minuten bei Temperaturen von 15 bis 20°C, wenn ununterbrochen gearbeitet wird. Ein Ventilieren der Bekleidung erlaubt längere Tragezeiten. + Piktogramm, Handbuch Seite 83 oben
  • Bei Bekleidung zum Schutz gegen Kälte (Temperaturen höher als -5°C, EN 14058; Temperaturen unter -5°C, EN 342) gibt es neben dem Wärmedurchgangswiderstand zahlreiche Zusatzanforderungen wie Atmungsaktivität, Wasserdichtigkeit oder Isolationswerte.
  • Hochsichtbare Warnkleidung (EN ISO 20471) soll eine gute Sichtbarkeit des Trägers bereits aus großer Entfernung bei Tag und Nacht gewährleisten. In der Norm EN ISO 20471 sind drei verschiedene Bekleidungs- und Schutzklassen definiert:
  • je nach den Flächen des fluoreszierenden „Hintergrundmaterials“ und der „Reflexstreifen“
  • je höher die Risikoeinschätzung, desto höher die Schutzklasse der Warnkleidung (rundum sichtbar!)
  • je nach Geschwindigkeit vorbeifahrender Fahrzeuge (< 30 km/h Klasse 1; ≤ 60 km/h Klasse 2; > 60 km/h Klasse 3)

Beispiele für Warnkleidung Klasse 1: Reflexgeschirr, Bundhose, kurze Hose; Beispiele für Warnkleidung Klasse 2: Weste, Überwurf, Latzhose oder Bundhose; Beispiele für Warnkleidung Klasse 3: Overall oder Jacke, 2-teiliger Anzug.

Mögliche Farben des Hintergrundmaterials sind fluoreszierendes Orange, fluoreszierendes Gelb und fluoreszierendes Rot. Wie viel Mindestfläche davon in einem Kleidungsstück enthalten sein muss, das entnehmen Sie der Tabelle im „Handbuch Persönliche Schutzausrüstung“, 10. Auflage, S. 84.

UV sichere Schutzbekleidung

Im Zuge des Klimawandels gewinnt – neben dem Schutz der Haut durch geeignete Hautschutzmittel – auch die Notwendigkeit von UV-Schutz durch eine entsprechende UV sichere Schutzbekleidung zunehmend an Bedeutung. Es werden immer mehr innovative Materialien entwickelt, die den Träger bei der Arbeit im Freien wirksam vor der gefährlichen UV-Strahlung der Sonne schützen. Bei der Wahl Ihrer UV-Schutzbekleidung dient Ihnen deren UV-Schutzfaktor (Ultraviolet Protection Fac­tor, UPF, Messung nach UV Standard 801; mehr dazu unter http://www.uvstandard801.com) als wichtiger Anhaltspunkt. Um gut geschützt zu sein, empfehlen sich Textilien mit einem UPF von mindestens 20, die zu­dem möglichst viel Haut bedecken, sowie Kopfbedeckungen mit einer breiten Krempe oder Nackenschutz.

Mehrere Lagen tragen

Bei Arbeiten im Freien ist es besonders wichtig, trocken zu bleiben und eine angenehme Körpertemperatur zu halten. Hier hat sich in der Praxis das „Mehrlagen-Prinzip“ mit zum Beispiel drei verschiedenen Lagen an Kleidung als wirkungsvoll erwiesen. Je nach Wetter bzw. Arbeitsintensität zieht man Kleidungsstücke einfach an oder aus:

  • Lage 1 – Feuchtigkeitstransport: Diese Lage übernimmt den Feuchtigkeitstransport von der Haut weg. Eine Unterwäsche z.B. aus kanalgestricktem, synthetischem Material saugt die Feuchtigkeit auf und transportiert sie weiter. Wolle sorgt darüber hinaus für ein angenehmes Körperklima. Bei Kälte wärmt sie und bei Hitze kühlt sie, das Kreatin in der Wolle beseitigt übelriechende Bakterien.
  • Lage 2 – Isolierung: Bei sinkenden Temperaturen isoliert die Zwischenschicht gegen Kälte. Sie übernimmt zudem den Feuchtigkeitstransport und schützt den Körper vor Wärmeverlust. Als Material bietet sich hier Fleece an. Fleece-Bekleidung wärmt bei Kälte. Das Material ist pflegeleicht, trocknet schnell und leitet die Feuchtigkeit vom Körper weg.
  • Lage 3 – Schutz: Die dritte Lage stellt den Schutz gegen Kälte, Regen und Wind dar. Das atmungsaktive Material lässt die Feuchtigkeit von innen nach außen, wo sie verdunstet. Die dritte Lage sollte zudem leicht und pflegeleicht sein, versiegelte Nähte und eine robuste Außenschicht haben.

Weitere Merkmale einer guten Außenbekleidung sind u.a.: Eingelassene Bündchen an Arm- und Beinabschlüssen, Schneesperre über dem Reißverschluss, wärmendes Futter in den vorderen Taschen, verstellbares Taillenband, Reißverschluss bis zum Kragen. Auch auf eine entsprechende Kopfbedeckung sollte keinesfalls vergessen werden. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass auch Schutzbekleidung für die kältere Jahreszeit möglichst leicht, angenehm zu tragen und anzuziehen sein und dem Träger darüber hinaus größtmögliche Bewegungsfreiheit bieten sollte.

Trockene Füße 

Bei kühlen Außentemperaturen ist es wichtig, neben Körper und Kopf auch die Füße trocken und warm zu halten. Wie für alle Sicherheits- und Berufsschuhe gilt auch für Winterschuhe das Normenwerk EN ISO 20344-20347. Schuhe können zusätzlich „CI (Cold Isolation)“ geprüft sein und isolieren somit gut gegen die Kälte des Bodens. Die Zusatzprüfung CI allein macht aber aus einem Sicherheits- oder Berufsschuh nicht zwingend einen guten Winterschuh.

Damit Füße trocken und warm bleiben, sollte der Schuhschaft jedenfalls möglichst wasserfest sein. Dazu dienen wasserfeste Materialien und gute, hydrophobierte Oberleder. Althergebrachte naturbelassene Futtermaterialien wie echtes Lammfell oder Haarfilz haben sich sehr bewährt. Das richtige Material ist auch bei der Sohle wichtig: Bei Winterschuhen ist Gummi/Gummi-PUR jedoch im Vergleich zu anderen Materialien klar im Vorteil, da die Flexibilität und die rutschhemmenden Eigenschaften der Laufsohlen bis in sehr niedere Temperaturen gegeben bleiben (bis zu -20°C Kontaktwärme). Voraussetzung für trockene Füße sind allerdings auch geeignete Socken.

Bitte beachten Sie: Die Lebensdauer oder „Standzeit“ von Sicherheitsschuhen hängt maßgeblich auch von der Pflege ab: Sie sollten regelmäßig gepflegt und nach Nässeeinwirkung nicht in unmittelbarer Nähe einer Heizung getrocknet werden. Man sollte daher mindestens zwei Paar wintertaugliche Sicherheits- bzw. Berufsschuhe haben, damit immer ein sauberes und trockenes Paar für die Arbeit zur Verfügung steht.

Warme Hände

Damit Wärme, Fingerspitzengefühl und Wohlbefinden nicht verloren gehen, bedarf es auch an den Händen einer „zweiten Haut“. Bei der Auswahl eines Schutzhandschuhs gegen Kälte sollten neben den Parametern der Tätigkeit immer auch die der Umweltbedingungen (Luftfeuchtigkeit, Umgebungstemperatur) und das individuelle Befinden des Trägers berücksichtigt werden.

Bei Handschutz gegen Kälte wird nach EN 511:2006 in Konvektions- und Kontaktkälte bis –50°C unterschieden. Schutzhandschuhe gegen Kälte sollen somit sowohl gegen durchdringende Kälte (konvektive Kälte) als auch gegen Kontaktkälte, d.h. direkte Berührung mit kalten Gegenständen, Schutz bieten. In beiden Fällen ist die höchste Leistungsstufe 4.

Der Handschuh kann optional auch auf Beständigkeit gegen das Durchdringen von Wasser geprüft werden. Hierfür gibt es zwei Werte: 0 und 1. Wenn bei der Prüfung auf Wasserdichtheit kein Wasserdurchtritt festgestellt wird, ist Leistungsstufe 1 erreicht; wird diese Dichtheit nicht erreicht, muss im Piktogramm die Leistungsstufe 0 mit dem Hinweis angegeben werden, dass der Handschuh bei Nässe seine isolierende Eigenschaft verlieren kann.

Handschuhe bieten nur dann einen zuverlässigen Schutz, wenn sie bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Die Fähigkeit, Wärme zu speichern ist an vorderster Stelle zu nennen und keinesfalls selbstverständlich. Hohe Taktilität und Strapazierfähigkeit sind praktisch und sorgen dafür, dass Qualitätshandschuhe länger als nur eine Saison getragen werden können. Hier kommen hochfunktionale Materialien zum Einsatz. Weitere wichtige Eigenschaften: Wind- und Wasserschutz, Leichtigkeit und Atmungsaktivität.

Geschützte Haut

Wie wir aus eigener Erfahrung wissen, hat die Haut je nach Witterung unterschiedliche Schutz- und Pflegebedürfnisse. Während bei Arbeiten im Freien in der warmen Zeit, speziell von April bis Oktober, zur Prävention von Hautkrebs unbedingt auf Produkte mit einem ausreichenden UV-Schutz zu achten ist, benötigt die Haut in der kalten Jahreszeit zur Aufrechterhaltung ihrer Barrierefunktion Schutz durch fetthaltige Cremes. Bereits ab Temperaturen unter 8°C produziert die Haut weniger Eigenfett. Kommt auch noch Wind hinzu, wird die Haut besonders leicht trocken und rissig. Eine zur Jahreszeit passende und richtig aufgetragene Hautpflege trägt somit wesentlich zur Gesunderhaltung unseres größten Organs bei.

Alle Experteninterviews zum Thema lesen Sie in der M.A.S. 2/22 im Infoservice ab Seite 10.

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Strasser Safety Systems GmbH: Mit Sicherheit zu Erfolg

Strasser Safety Systems GmbH: Mit Sicherheit zu Erfolg

Die Strasser Safety Systems GmbH versteht sich als Partner und Problemlöser und lebt ihren Slogan „Mit Sicherheit zu Erfolg“. An erster Stelle steht der Schutz von Menschenleben.

Der Beginn unserer Firmengeschichte geht auf das Jahr 1993 zurück, als die Firma von Ronald Strasser und einem damaligen Arbeitskollegen als OEG gegründet wurde. Herr Strasser war in den Jahren zuvor bereits als Produktmanager in diesem Segment bei einem namhaften Konzern tätig. Seine Visionen und Vorstellungen schienen so jedoch nicht realisierbar zu sein und waren somit schließlich der Auslöser für den Schritt in die Selbstständigkeit.

Stetige Erweiterung der Geschäftsbereiche
Der Start und Schwerpunkt war damals in erster Linie der Handel mit Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz einiger bekannter und ausgewählter ausländischer Hersteller, deren Qualität und Ausführung sich von dem in Österreich angebotenen Programm doch sehr unterschieden. Diese Entscheidung und hohe Produktakzeptanz bei den Kunden machten es dem Unternehmen möglich, sich als damals kleiner Händler erfolgreich in Österreich zu etablieren. 1994 erfolgte die Umgründung in Strasser Safety Systems und die alleinige Weiterführung samt weiterer Standortwechsel.

Aufgrund der zusätzlichen und neuen Geschäftsbereiche Personen-Auffangnetze, Vermietung und Montage wurde gemeinsam mit einem Netzproduzenten die Rombull Netze GmbH gegründet, welche dann später in die schon seit 2003 existierende Strasser Safety Systems GmbH eingegliedert wurde. Aufgrund der stetigen Erweiterung der Geschäftsbereiche und Lagerkapazitäten erfolgten mehrere Übersiedlungen. Seit nunmehr sechs Jahren konnte in Wels ein vorläufiger Standort gefunden werden.

Rundum-Sorglospaket

Durch die nun jahrzehntelange Erfahrung sowie ein Netzwerk an weiteren Spezialisten in den Bereichen Planung, Montage, Service und Schulung bieten wir unseren Händlern und gewerblichen Kunden ein Rundum-Sorglospaket im Bereich der Absturzsicherung. Dadurch ist es uns möglich, auf ein umfangreiches Fachwissen und Produktportfolio in vielen Bereichen zugreifen zu können und so individuell die passendste Schutzausrüstung und Lösung zu finden.

„Es ist uns in erster Linie wichtig, dem Verwender jene Problemlösung anzubieten, die dann auch tatsächlich benützt wird und Leben schützt. Somit werden neben unserer Eigenmarke auch alle anderen namhaften Produzenten und deren umfassendes Produktprogramm angeboten, um hier eine komplette Lösungsauswahl bestmöglich und auch in kurzer Zeit liefern zu können. Sonderlösungen und Spezialprodukte sind für uns eine Selbstverständlichkeit und bieten Schutz und Zuverlässigkeit in all jenen Bereichen, die mit den Standardprodukten nicht realisierbar wären. ‚Geht nicht – gibt’s nicht‘ – wir finden eine Lösung, auch wenn es ein Einzelfall bleiben sollte“, betont Ronald Strasser.

Individuell anpassbare Schulungsanlage

Ebenfalls werden die gesetzlichen Anforderungen an Unterweisung, Schulung und Überprüfung durch unsere Servicepartner sowie einen mobilen Schulungsturm und eine Trainingsanlage österreichweit erfüllt. Unser mobiler Schulungsturm bietet eine zuverlässige und individuell auf Kundenwunsch anpassbare Schulungsanlage und vermittelt praxisgerechte Produkt- und Anwenderschulung.

Durch unsere effektive Firmenstruktur, Kooperationen mit namhaften Herstellern sowie die Konzentration auf den Kernbereich Absturzsicherung bieten wir unseren Partnern eine größtmögliche Auswahl und Unterstützung, um hier gemeinsam dem Kunden bestmöglich mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können. Unser kontinuierlich wachsendes Lager an Standardprodukten samt Alternativartikel garantiert eine höchstmögliche Lieferfähigkeit und somit Schutz für den Fall der Fälle. Durch eine großzügige und vorausschauende Produkt- und Lagerplanung konnten wir gerade in den letzten zwei Jahren unsere Marktpräsenz und Ziele wesentlich erhöhen und auch heuer noch erheblich ausbauen.

„Um für die Zukunft gerüstet zu sein, sind bereits jetzt umfangreiche Punkte umgesetzt und in Planung und ist auch eine schrittweise Expansion angedacht“, skizziert Strasser.

Neue innovative Produkte
Neben dem Handel wurde auch auf die Entwicklung von neuen und verbesserten Produkten gemeinsam mit den Anwendern in der Absturzsicherung geachtet. Daraus resultierte der erste komplette Sitz-Auffanggurt, welcher durch seine spezielle Form und den ersten Automatik-Clickschnallen noch immer ein Vorreiter sowie Referenzgurt für neue Auffanggurte ist und weltweit eingesetzt wird.

Weitere neue innovative Produkte sind schon fertig oder in Prüfung, um hier wieder neue und innovative Standards im Bereich der Absturzsicherung zu setzen. Um diesen erhöhten Anforderungen gerecht zu werden und unseren Kunden weiterhin besten Service bieten zu können, werden auch Investitionen in Personal, Firma und Onlinepräsenz getätigt.

Text: Strasser Safety Systems GmbH

Fotocredit: (C) Strasser Safety Systems 

Mehr auf www.safety.at .

 

 

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