Nachbericht A+A 2021: Safety First – wichtiger denn je

Nachbericht A+A 2021: Safety First – wichtiger denn je

Von 26. bis 29. Oktober ging die bereits 37. Ausgabe der A+A in Düsseldorf über die Bühne. Zur internationalen Leitmesse für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit kamen insgesamt 1.204 Aussteller aus 56 Nationen und mehr als 25.000 Fachbesucher, um sich über die neuesten Trends in den Bereichen Arbeitsschutz, betriebliche Gesundheitsförderung und Sicherheitsmanagement zu informieren. Wie in den Vorjahren waren auch wieder zahlreiche Mitgliedsbetriebe des Verbandes Arbeitssicherheit (VAS) vor Ort mit dabei.

Die diesjährige A+A setzte unter dem Motto „Der Mensch zählt“ – gemeinsam mit dem parallel stattfindenden Internationalen Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin – in diesem Jahr wieder ein deutliches Ausrufezeichen für die stark gestiegene Bedeutung des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz. Mehr denn je steht die Gesundheit des Menschen im Mittelpunkt. Neben den aktuellen Entwicklungen rund um innovative Schutzausrüstungen, Megatrends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit spielten freilich auch die Themen Pandemie und Hygiene eine zentrale Rolle auf der A+A 2021. Der von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (Basi) ausgerichtete A+A Kongress wurde in diesem Jahr auch in Teilen ins Netz gestreamt. Referierende aus aller Welt stellten ihre wissenschaftlichen Beiträge zum Thema Arbeitsschutz via Bildschirm in Düsseldorf vor und diskutierten diese mit den Anwesenden.

A+A zeigte Trends der Zukunft

Von der Innovationsfähigkeit der anwesenden Aussteller und deren Lösungen für die Zukunft konnten sich die Fachbesucher unter anderem in der Start-Up Zone überzeugen. Ob Gesundheits-App, innovative Dienstleistungen oder Hightech-Textilien und Wearables: Die Start-ups auf der A+A 2021 bereicherten das Angebot der Leitmesse durch neue Ideen. Wie die Zukunft der Arbeit und der Prävention mittels Exoskeletten aussehen wird, vermittelten zahlreiche Aussteller sowie das Fraunhofer IPA in und um den Robotics Park. An den Mitmach-Stationen konnten die Fachbesucher die unterstützende Funktion der Exoskelette in verschiedensten Arbeitssituationen hautnah erleben. Dazu gehörten rückenbelastende Arbeitsprozesse aus der Logistik, Montagetätigkeiten in Überkopfpositionen und Arbeitsabläufe aus dem Schweißer-Beruf in Zwangspositionen.

Insgesamt zeigten sich die Aussteller mit dem Verlauf der A+A 2021 sehr zufrieden. 94% bestätigen bereits jetzt, dass sie bei der A+A 2023 wieder vertreten sein werden. Wir haben für Sie nachfolgend einige Eindrücke von VAS-Mitgliedsbetrieben, die bei der A+A ihre neuesten Entwicklungen im Bereich Persönliche Schutzausrüstung (PSA) präsentierten, zusammengefasst:

 3M: Persönlich und virtuell im Dialog

Ein positives Fazit der diesjährigen A+A zieht auch der Multitechnologiekonzern 3M: Das Unternehmen zeigte in Düsseldorf die gesamte Bandbreite an Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) und richtete zusätzlich einen virtuellen Messestand ein. Unter https://3m_safety.vfairs.com/de/ gab es Live-Präsentationen, Live-Chat-Möglichkeiten und Einblicke in branchen- und segmentspezifische Lösungen sowie die Trainingsangebote von 3M. Alle Inhalte des virtuellen Messestandes – inklusive zahlreicher informativer Webinare – stehen auch nach der A+A auf Abruf zur Verfügung.

 Dräger: Präsenz & digitale Angebote

„Wir haben bei der A+A 2021 auf eine Kombination aus Präsenz und digitalen Angeboten gesetzt. Das hat sich voll ausgezahlt: Mit unseren Produktneuheiten und Themen wie Smart Safety, Pandemievorsorge und Leichter Atemschutz konnten wir sehr viele Kunden vor Ort und virtuell in den Livestreams erreichen. Entgegen unserer Annahmen durften wir auch viele internationale Besucher aus über 50 Nationen am Stand begrüßen“, resümiert Stefan Denker, Head of Marketing Safety Industries Region Deutschland, bei Dräger.

 Fristads: Digitaler GREEN-Kalkulator

„Unsere großen Messesensationen waren unsere zwei neuen, nachhaltig produzierten Warnschutz-Kollektionen, die 2022 auf den Markt kommen. Mit einem digitalen GREEN-Kalkulator konnten Messebesucher ausrechnen, wie viele Tonnen CO2 und wie viele Liter Wasser durch die Ausstattung mit Fristads Green Kleidung eingespart werden können. Beide Kollektionen sind in Premiumqualität und dabei äußerst preiswert, denn zukünftig soll es immer die Möglichkeit geben, das nachhaltigere Angebot ohne Mehrkosten wählen zu können“, betont Thomas Syring, Fristads DACH Director.

Gebol: Mut hat sich gelohnt

„Der diesjährigen Teilnahme an der A+A ging ein Abwägen des Risikos der pandemiebedingten Situation und der Chance sich zu präsentieren voraus. Trotz deutlich geringerer Besucher- und Ausstellerzahlen knüpften wir neue interessante Kontakte. Die Gespräche waren intensiver und qualitativ höher. Für unseren modernen Messestand und dessen emotionale Gestaltung ernteten wir begeisterte Rückmeldungen. Im Mittelpunkt standen das bewährte POS System für Arbeitsschutz und -handschuhe, innovative Neuprodukte der ‚Cool&Touch‘ Serie sowie die ‚UPCYCLED‘ Kollektion. Unser Mut hat sich gelohnt: Die internationale Leitmesse für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2021 in Düsseldorf war für uns ein voller Erfolg!“, unterstreicht Gebol.

 Honeywell: Wertvolle Gespräche

„Wir freuen uns, dass wir unsere neuen und innovativen Produkte präsentieren konnten. Durch digitale Technologien und den daraus resultierenden Erkenntnisgewinn können Arbeiter künftig besser geschützt werden, während sie gleichzeitig effizienter und produktiver arbeiten können. Vor diesem Hintergrund war es für uns umso wertvoller, Gespräche mit den Besuchern führen zu können. Viele hatten spezifische Anliegen und haben konkret nach Lösungen gesucht, die wir ausführlich beantworten konnten“, fasst Guido Schoen, Direktor Vertrieb Honeywell PPE Deutschland/Österreich/Schweiz, zusammen.

 PGP: Persönlicher Austausch wichtig

„Wir hatten viele und vor allem sehr gute Gespräche auf der A+A. Man hat den Menschen angemerkt, wie wichtig ihnen der persönliche Austausch nach so langer Zeit war. Auf der Messe haben wir vier Themen präsentiert: hautfreundliche Desinfektionsmittel, unser vielfältiges digitales Servicepaket, moderne Spendersysteme als wesentlicher Bestandteil eines jeden Handhygiene- und Hautschutzkonzepts sowie den UV-Schutz. Sie alle kamen gut an. Wir blicken daher auf eine gelungene Messe zurück“, freut sich Stephanie Reichenberger, Leiterin Internationales Marketing beim deutschen Hautschutzhersteller Peter Greven Physioderm (PGP).

Uvex: Nachhaltiges Produktsystem uvex planet series

„Für uvex war die A+A 2021 eine erfolgreiche Veranstaltung. Abgesehen von dem erwartbaren Besucherrückgang aufgrund der Pandemie wurden wir darin bestätigt, auf der Messe auszustellen und der A+A treu zu bleiben. Im Mittelpunkt unserer Messeauftritts stand die Vorstellung unseres nachhaltigen Produktsystems uvex planet series. Wir haben uns gefreut, wie gut diese neue Serie aus recycelten Materialien bei unseren Kunden ankam. Unser Hygiene- und Reservierungskonzept hat hervorragend funktioniert, sodass trotz aller Einschränkungen die Besuche auf unserem Stand sehr diszipliniert verliefen und die Gespräche sogar länger und somit von der Qualität her intensiver waren als in der Vergangenheit“, betont Günter Preisinger, Director Region Austria bei uvex, abschließend.

Eine umfassende Nachlese zur A+A 2021 sowie weitere Ausstellerstimmen finden Sie unter www.aplusa.de. Die nächste A+A findet von 24. bis 27. Oktober 2023 statt. Quelle: www.aplusa.de

Fotocredit: (C)Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann

PSA-Schwerpunkt: Sicherheitsschuhe

PSA-Schwerpunkt: Sicherheitsschuhe

In der M.A.S. 2/21 stand der berufliche Hand- und Hautschutz im Fokus, dieses Mal widmen wir uns im PSA-Schwerpunkt dem Thema „Sicherheitsschuhe“.

Wir geben Ihnen auf den nächsten Seiten einen Überblick über Sicherheitsschuhe und aktuelle Entwicklungen am Markt. Zudem haben wir wie gewohnt Experten aus der Praxis befragt, u.a. worauf Sie bei der Auswahl und Anwendung von Sicherheitsschuhen achten sollten. Aus Platzgründen ist es uns hier jedoch NICHT möglich, alle Details zu erörtern. Für weiterführende Informationen empfehlen wir Ihnen das „Handbuch Persönliche Schutzausrüstung“ des VAS (siehe Kasten Infoservice S. 14). Einen aktuellen Bezugsquellen­nachweis, bei welchem VAS-Mitgliedsunternehmen Sie Fußschutz beziehen können, finden Sie auf den Seiten 16-17.

Sicherheitsschuhe

Sturz und Fall stehen in nahezu allen Unfallstatistiken leider nach wie vor an erster Stelle stehen. Allzu oft ist schlechtes Schuhwerk der Auslöser für schwere Unfälle. Umso wichtiger ist es daher, die Füße durch geeignete und sorgfältig ausgewählte Sicherheits- bzw. Berufsschuhe vor Verletzun­gen im beruflichen Umfeld zu schützen.

Die Qualität der Schuhe ist maßgeblich für den Erhalt der Gesundheit und das Wohlbefinden des Trägers mitverantwortlich. Richtig eingesetzter Fußschutz verhindert gesundheitliche Schäden. Er schützt die Füße vor Verletzungen durch verschiedenste Einwirkungen, vor Umknicken in unebenem Gelände und erhöht die Trittsicherheit und Bodenhaftung.

Je nach Einsatzgebiet fallen Sicherheits- und Berufsschuhe unter die PSA-Kategorie II und III. Zudem wird nach dem verwendeten Material unterschieden: So bestehen Schuhe der Klasse I im Oberteil aus Leder oder anderen Materialien, jene der Klasse II im Ganzen aus Gummi oder aus Kunststoff (PVC, PUR). Auch je nach Form gibt es unterschiedliche Bezeichnungen (Halbschuhe Form A, Stiefel niedrig Form B, Stiefel halbhoch Form C, Stiefel hoch Form D, Stiefel oberschenkelhoch Form E).

 Normen

Sicherheits- und Berufsschuhe werden im Normenwerk EN ISO 20344-20347 geregelt. EN ISO 20344 legt das Prüfverfahren fest, EN ISO 20345 die Anforderungen für Sicherheitsschuhe, EN ISO 20346 die Anforderungen für Schutzschuhe und EN ISO 20347 die Anforderungen für Berufsschuhe. Alle Schuhe müssen die vorgegebenen Grundanforderungen, u.a. zum Schuhoberteil, zur Brandsohle/Einlegesohle, zur Laufsohle und zur Rutschhemmung nach EN 13287, erfüllen. Je nach Gefährdungspotential können diese Grundanforderungen durch Zusatzanforderungen (z.B. Wärme- und Kälteisolierung, Durchtrittsicherheit, Ristschutz etc.) ergänzt werden. Zur Erleichterung der Kennzeichnung werden Sicherheits- und Berufsschuhe mit den meistverbreiteten Kombinationen von Grund- und Zusatzanforderungen zusammengefasst. Tipp: Eine entsprechende Tabelle finden Sie in unserem „Handbuch Persönliche Schutzausrüstung“ im Kapitel „Fußschutz“ auf Seite 95.

Kennzeichnung

Jeder Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuh muss klar und dauerhaft mit dem CE Kennzeichen sowie mit folgenden Informationen gekennzeichnet werden: Größe; Kennzeichen des Herstellers; Typenbezeichnung des Herstellers; Herstellungsjahr und mindestens Angabe des Quartals; Nummer und Erscheinungsjahr der betreffenden Norm; Kategorie-Bezeichnung je nach Anforderungen; entsprechende Symbole je nach Zusatzanforderungen. Bei Schuhe der PSA-Kategorie III ist zudem die Kennnummer des Prüfinstitutes anzugeben. Darüber hinaus ist jedem Paar Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhe eine Gebrauchsanleitung in der jeweiligen Landessprache beizufügen.

Produktarten

Man unterscheidet je nach Einsatzgebiet und vorhersehbaren Gefährdungen eine Vielzahl an unterschiedlichen Sicherheits- und Berufsschuhen. Eine detaillierte Auflistung finden Sie in unserem „Handbuch Persönliche Schutzausrüstung“ im Kapitel „Fußschutz“ auf  den Seiten 96 bis 98. Sicherheitsschuhe nach EN ISO 20345 haben jedenfalls Zehenkappen, deren Schutzwirkung gegen mechanische Einwirkung mit einer Prüfenergie von 200 J und einer Druckkraft von 15 kN überprüft wird. Berufsschuhe nach EN ISO 20347 hingegen sind für Arbeitsbereiche geeignet, in denen nein nur geringes Verletzungsrisiko durch mechanische Einwirkung besteht. Diese Schuhe haben Zehenkappen ohne Schutzwirkung, erfüllen aber mindestens eine Zusatzanforderung.

Individueller Fußschutz gemäß ÖNORM Z 1259

Die ÖNORM Z 1259 ist eine nationale Anwenderform für Orthopädieschuhmacher und legt den Ablauf und das Verfahren für die Herstellung und Konformitätsbewertung von orthopädischen Sicherheits- und Berufsschuhen fest. Diese wurde erstellt, um für Mitarbeiter mit orthopädischen Problemen geeignete normkonforme Sicherheits- und Berufsschuhe anbieten und herstellen zu können. Weiterführende Infos dazu finden Sie in unserem „Handbuch Persönliche Schutzausrüstung“ im Kapitel „Fußschutz“ auf  den Seiten 98 bis 101.

Auswahltipps

Eine Vielzahl von Faktoren bildet die Grundlage für die Auswahl des richtigen Sicherheits- bzw. Berufsschuhs – und damit eben welche Art des Schuhs, welche Materialien des Oberteils sowie welches Material und Profil der Sohle Sie wählen. Dazu zählen das evaluierte, innerbetriebliche Gefahrenpotenzial, etwaige Umgebungs- und Umwelteinflüsse sowie der jeweilige konkrete Einsatzbereich. Folgende Überlegungen sollten Sie in Ihre Auswahl ebenfalls miteinfließen lassen:

  • Qualitäts-Sicherheitsschuhe bieten ein Höchstmaß an Stabilität und Trittdämpfung zur Schonung des gesamten Bewegungsapparates, sie wirken somit präventiv gegen Schädigungen des Fersenbeins, chronische Arthrosen oder andere Langzeitschäden an den Gelenken. Ein komfortables Fußbett sollte auch bei auswechselbaren Einlegesohlen selbstverständlich sein.
  • Achten Sie auch bei den Materialien auf Qualität: Ist das Obermaterial (Leder, Textilien) von hoher Qualität, kann der Fuß besser „atmen“, die Schweißbildung wird reduziert, zu schneller Wasserdurchtritt und rasches Durchscheuern verhindert. Hochwertige Materialien und eine einwandfreie Verarbeitung im Innenbereich sorgen dafür, dass der Schuh länger in Form bleibt, nicht drückt und die vom Fuß abgegebene Feuchtigkeit schneller abtransportiert wird. Dadurch entsteht ein angenehm trockenes „Klima im Schuh“, vorausgesetzt es werden auch geeignete funktionale Socken getragen.
  • Bei der Auswahl der Laufsohle ist ebenfalls nicht nur auf das Material zu achten, sondern auch auf die Flexibilität der Sohle im Vorderfußbereich (diese sollte auch mit durchtrittsicherer Zwischensohle gegeben sein), die Beständigkeit gegen verschiedenste Einwirkungen, die Abriebbeständigkeit sowie das Sohlenprofil. Dieses sollte rutschhemmend, trittsicher und möglichst selbstreinigend sein.
  • Besonders wichtige Kriterien in Bezug auf die Trageakzeptanz sind schließlich die Optik und Haptik des Schuhs sowie innovative Materialien und Technologien.

Passform, Passform, Passform

Da Sicherheits- und Berufsschuhe täglich über viele Stunden getragen werden, spielt neben den verschiedensten Sicherheitsanforderungen insbesondere die perfekte Passform als wichtiges Qualitätskriterium eine bedeutende Rolle. Jeder Fuß ist anders, nehmen Sie sich also ausreichend Zeit zum Probieren und wählen Sie nur Schuhe mit einer perfekten Passform. Diese beeinflusst nämlich nicht nur die Schutzwirkung der Schuhe, sondern auch die Gesundheit der Füße.

Alle Experteninterviews zum Thema lesen Sie in der M.A.S. 3/21 im Infoservice ab Seite 13.

Fotocredit: (C)iStockphoto.com/deepblue4you

Verband Arbeitssicherheit: Der neue Vorstand stellt sich vor

Im Rahmen der letzten Generalversammlung des Österreichischen Verbandes zur Förderung der Arbeitssicherheit (VAS) im September wurde auch der neue VAS-Vorstand gewählt.

Dem neuen Vorstand gehören abermals die bereits langjährigen Vorstandsmitglieder René Höller, Helfried Knöbl, Ulrich Mühlberger und Florian Rappelsberger an. Neu an Bord ist Helmuth Wiesinger, der Thomas Schützeneder im Vorstand ablöst. Wir stellen Ihnen nachfolgend alle Vorstandsmitglieder des Verbandes Arbeitssicherheit in kurzen Portraits vor:

René Höller

Rene Höller ist verheiratet und hat 2 Kinder. Er ist seit Juni 2004 bei Stuco tätig und Geschäftsführer der in Vorchdorf ansässigen GmbH. Seine Freizeit verbringt er mit der Familie, beim Kochen und möglichst viel Sport. Seine sportliche Leidenschaft gilt übrigens dem Badminton, das er immer noch aktiv in der OÖ Liga spielt. Als Vorstandsmitglied ist er bestrebt, den Verband strategisch weiterzuentwickeln, damit dieser auch in Zukunft als starker, verlässlicher am PSA-Markt wahrgenommen wird. „Die Zukunft des VAS geht Hand in Hand mit der der Industrie 4.0. Daher wird sich die Art und Weise, wie wir unser Fachwissen zum Anwender bringen, weiter verändern müssen. Schon heute transportieren wir unsere Inhalte sowohl analog als auch digital und werden das weiterhin forcieren. Die Ziele des Verbandes werden aber die Gleichen bleiben – nämlich ein tiefes Bewusstsein für bestehende und neue Gefahren am Arbeitsplatz zu schaffen, um Arbeitsunfälle und Gesundheitsschäden möglichst zu verhindern“, betont René Höller.

Helfried Knöbl

Helfried Knöbl ist verheiratet und hat zwei Söhne. Er ist seit 1981 in der Branche und war bei Uvex Austria in der Geschäftsleitung tätig. Seit 2010 ist er in Pension. Seine Hobbys sind Schach, Musik und Tauchen – vorzugsweise auf den Malediven. Seine Motivation für die Vorstandstätigkeit im Verband ist das Streben nach neuen Herausforderungen und der Wunsch, das Thema Arbeitssicherheit umzusetzen. „Die Förderung der Arbeitssicherheit in Österreich wird auch in Zukunft Hauptaufgabe unseres Verbandes sein. Dafür stellen wir für alle PSA-Bereiche kompetentes Fachwissen unserer Mitglieder zur Verfügung. Als digitale Ergänzung zu unserem bewährten PSA-Handbuch, unserer Fachzeitschrift M.A.S. und dem stets aktuellen Newsletter gibt es nunmehr auch unsere neue VAS Web-App‘! Informationen zum ‚Einloggen‘ sowie zu weiteren Verbandsaktivitäten finden Interessierte auf unserer Homepage unter www.vas.at „, so Knöbl.

Ulrich Mühlberger

Ulrich Mühlberger ist verwitwet, hat einen Sohn und zwei Töchter. Nach einer Lehre besuchte er die Medizinisch Technische Akademie in Esslingen mit dem Abschluss zum Medizintechniker und Sicherheitstechniker. 1982 begann er seine berufliche Laufbahn bei der Firma Bilsom International und war bei Honeywell Safety Products, vormals Sperian Protection GmbH, Verkaufsleiter für Deutschland Süd, Österreich und die Schweiz. Seine Pension genießt er zwischenzeitlich mit dem Kochlöffel am Herd, einem interessanten Buch, in den Bergen oder auf dem Golfplatz. Im Vorstand möchte er seine mehr als 30-jährige PSA-Erfahrung einbringen und mit dazu beitragen, dass die Anwender von PSA „sicher“ sein können. „Gerade die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass Persönliche Schutzausrüstung den Normen und qualitativen Standards entspricht. Verantwortliche und Benutzer müssen in ihrem Handeln ‚sicher‘ sein können und dazu wird unser Verband auch weiterhin seinen Beitrag leisten. Persönlich sehe ich den Schwerpunkt für die nächsten Jahre im Ausbau der Kommunikation zum Anwender von PSA. Hier in erster Linie durch unsere M.A.S., die Verbreitung und Weiterentwicklung unserer App und die Präsenz in den Sozialen Medien“, betont Ulrich Mühlberger.

Florian Rappelsberger

Florian Rappelsberger ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er hat ein Studium an der Fachhochschule Wiener Neustadt abgeschlossen und ist seit 1999 in verschiedenen Funktionen für 3M tätig. Seine Vorlieben gehören seiner Familie, dem Lesen und Reisen. Außerdem ist er sportlich unterwegs (Tennis, Laufen, Schifahren). Sein Engagement für den Verband resultiert aus dem Wunsch, einen Beitrag zu leisten, um die österreichische Arbeitswelt sicherer zu machen. „Der VAS ist die Wissens- und Vernetzungs-Plattform für PSA in Österreich. Dies gilt für Hersteller, Händler und vor allem für Anwender, die auf diverse Informationsquellen zurückgreifen können. Zudem steigt der Bedarf nach internationaler Vernetzung. Wir stimmen uns mit den Schweizer und Deutschen Verbänden zu bestimmten Inhalten ab. Zudem wird eine Zusammenarbeit mit dem ESF (European Safety Federation) angedacht, unter der Voraussetzung, dass dies dem VAS und seinen Mitgliedern Vorteile bringt“, so Rappelsberger.

Helmuth Wiesinger

Helmuth Wiesinger ist seit kurzem stolze 50 Jahre alt, verheiratet und Vater einer 15-jährigen Tochter. Er ist an allen Arten von Sport sehr interessiert, am liebsten spielt er aber Eishockey. Wiesinger ist seit ca. 20 Jahren beruflich im Bereich Arbeitsschutz tätig, zu Beginn auf der Händler-Seite und seit 15 Jahren jetzt bei Blåkläder auf der Produzenten-Seite. Seit acht Jahren managt er als Geschäftsführer die Länder Österreich, Ungarn, Slowenien und Kroatien. „Ich freue mich, jetzt im Vorstand mitarbeiten zu dürfen und bedanke mich vorab für das Vertrauen! Ich bin überzeugt davon, dass sich der VAS neben der Digitalisierung in der Zukunft ganz intensiv mit ‚Nachhaltigkeit und Arbeitssicherheit‘ beschäftigen wird – sei es mit dem Thema Energie- und Ressourcenaufwand in der Produktion, dem Transport, der Lebensdauer oder dem Recycling der dafür benötigten Produkte. Das Bewusstsein von Unternehmen ist bereits vorhanden, muss sich aber noch viel stärker in den Vordergrund drängen, um die globalen Herausforderungen und Klimaziele erreichen zu können“, betont Wiesinger.

Herzlichen Dank

Alle Anwesenden nutzten bei der Generalversammlung die Gelegenheit, um sich bei Thomas Schützeneder ganz herzlich für seinen langjährigen und stets engagierten Einsatz für den Verband Arbeitssicherheit zu bedanken!

Fotocredits: © VAS, Blåkläder 

 

PSA-Marktstudie: PSA wesentliche Säule der Sicherheit

PSA-Marktstudie: PSA wesentliche Säule der Sicherheit

Die vierte Auflage der Untersuchung des österreichischen Marktes für Persönliche Schutzausrüstung (PSA) durch den Verband Arbeitssicherheit (VAS) fand nicht nur unter den außergewöhnlichen Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie statt, sie hat auch bemerkenswerte Erkenntnisse erbracht: Nach – wie 2018 prognostiziert – guten Wachstumsjahren vor der Pandemie, hat das Thema PSA einen Bekanntheitsgrad erreicht wie nie zuvor. Und die Branche hat 2020 der Krise zum Trotz einen Wachstumsschub mit einem Rekordergebnis von 367,2 Mio. € Umsatz gemacht.

Persönliche Schutzausrüstung war vor Covid-19 ein Begriff, der in erster Linie den im Gewerbe, in der Industrie oder im Gesundheitssektor tätigen Personen bekannt war. Mit Ende 2019 ändert sich dies: Der Begriff PSA in Zusammenhang mit MNS und später FFP2-Masken sowie Face-Shields, Schutzbrillen und Schutzanzüge werden medial allgegenwärtig, Handhygiene wird Teil des alltäglichen Einkaufes.

PSA in Zeiten der Pandemie

Während 2020 Handel, Tourismus und persönliche Dienstleistungen über Monate zum Erliegen kommen, erweist sich der Produktionssektor trotz aller Engpässe als Fels in der Brandung. Von den unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Maßnahmen ist der PSA-Markt nur in jenen Bereichen betroffen, bei denen persönlicher Kontakt vermieden werden muss. So reduziert sich z.B. das Volumen von Schulungen zur Vergleichsstudie 2018 auf weniger als ein Fünftel! Auch der Absatz an Gehörschutzprodukten geht um 33% zurück, Absturzsicherungen verlieren fast 25% des Umsatzvolumens.

Deutlich im Plus ist 2020 erwartungsgemäß der Bereich Atemschutz mit +480% Umsatzvolumen, wobei hier jene Masken, die nicht über die Fachanbieter gehandelt wurden, nicht einberechnet sind. Auch die Sektoren Schutzbekleidung (+42%), Handschutz (+53%), Hautschutz inkl. Hygiene (+98%) und Schuhe, Fuß und Beinschutz (+33%) zeigen den speziellen Bedarf in Zeiten der Pandemie auf. Keine Selbstverständlichkeit ist, dass PSA Produktion und Handel die benötigten Waren tatsächlich liefern konnten – und das bei reduzierten bzw. gesperrten internationalen Logistikrouten!

Säule der Sicherheit

„Trotz Einbußen in einigen Bereichen hat sich gerade im Krisenjahr PSA nicht nur als wesentliche Säule der Sicherheit erwiesen, sondern konnte als Folge davon ein Rekordergebnis von 376,2 Mio. Euro Umsatz erwirtschaften“, betont Dr. Oskar Villani, Geschäftsführer von SDI-Research. Dies ist gegenüber dem Vorjahresergebnis eine temporäre Steigerung um mehr als 32%. Allerdings geht die Mehrheit – sowohl der Hersteller und Händler von PSA als auch deren Verwender – davon aus, dass sich ab 2021 die Lage wieder weitgehend normalisieren wird und die Ergebnisse 2020 eine einmalige Umsatzspitze gewesen sind. Für die kommenden Jahre ist demnach mit einem moderaten Anstieg des Marktes von jährlich 7 bis 8% zu erwarten. Damit setzt sich jedoch der Trend der letzten Jahre mit einem Marktwachstum oberhalb von Inflation und allgemeinen Konjunkturdaten fort.

Was vom Normal übrig blieb

Trotz aller Verwerfungen rund um 2020, zeigt sich die allgemeine Struktur des Marktes stabil und krisenfest. Wie schon in den Jahren zuvor ist der Markt für PSA-Produkte stark regionalisiert. Weiter unangefochtener Spitzenreiter ist Oberösterreich, das über 30% des österreichischen Marktvolumens abdeckt, gefolgt von der Steiermark mit nunmehr über 21% Marktanteil. In Wien können gegenüber 2018 über 2 Prozentpunkte Marktanteil dazugewonnen werden, in Niederösterreich sinkt der Marktanteil minimal. Die deutlichsten – pandemiebedingten – Umsatzeinbrüche gab es in Tirol, Vorarlberg, Kärnten und Salzburg. Hier zeigt man sich für die Folgejahre jedoch wieder deutlich optimistischer. Die kontinuierliche Veränderung des Marktes hat 2020 einen deutlichen Entwicklungsschub erhalten: Schon 2018 und davor war die Entwicklung zur Digitalisierung auch des PSA-Marktes klar erkennbar. 2020 erlebt der Einkauf über digitale Kanäle einen pandemiebedingten Boom, bei dem über 52% der Umsätze über e-Plattformen, e-Procurement und integrierte Bestellsysteme erwirtschaftet werden. Die spezielle Situation der PSA wird an den Umsätzen deutlich, die trotzdem über persönliche Kontakte laufen: Mit über 31% Umsatzanteil über diesen Kanal zeigt sich die Bedeutung einer beratungsintensiven Branche, trotz der Widrigkeiten.

Warten auf das neue Normal

Sowohl PSA-Verwender als auch Hersteller und Händler erwarten im laufenden Jahr, insbesondere ab 2022 wieder eine weitgehende Normalisierung der Lage. Immerhin berichteten 44% der PSA verwendenden Betriebe von Umsatzeinbußen, 28% der Verwenderbetriebe mussten Kurzarbeit anmelden, bei 11% ist es zu einem Mitarbeiterabbau gekommen. Andererseits berichten 40% der Verwender, dass Covid-19 bei ihnen zu keinen Auswirkungen geführt hat und die Produktion unverändert weitergelaufen ist. Dennoch besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass in Zukunft verstärkt Veränderungen erforderlich sein werden – ein neues Normal als Vorsorgemaßnahme.

Die (Wieder)Entdeckung der Sicherheit

PSA-Produkte waren schon in den vergangenen Untersuchungen 2018 und 2015 abseits des Mainstreams von billiger ist besser. Komplexe Regulative, unternehmensspezifische und individuelle Anforderungen hatten dem fachkundigen Service durch PSA-Anbieter einen hohen Stellenwert eingebracht. Dennoch zeigt sich auf Grund der Erfahrungen 2019/2020 im Ergebnis der Studie 2021 noch einmal eine deutliche Pointierung hin zu einem umfassenderen Verständnis von Sicherheitsbewusstsein: Produkt- und Verarbeitungsqualität, für 45% der Befragten das entscheidende Kriterium, rücken gemeinsam mit Materialqualität ins Zentrum der Aufmerksamkeit der Verbraucher, der Fokus von Preis/Leistung liegt damit noch mehr auf der Seite der Leistung. Zusätzlich erhält die lokale oder zumindest europäische Fertigung erhöhte Aufmerksamkeit, denn für 38% der Verbraucher ist sie nun zumindest eher oder sogar sehr wichtig. Soziale bzw. ökologische Nachhaltigkeit sind noch nicht so im Blickpunkt wie lokale Fertigung, dennoch erachten diese bereits jeweils 30% der befragten Betriebe für wichtig – Tendenz steigend. Als Fazit und Lehre der Jahre 2019/20 zeigt sich ein vertieftes Verständnis der Zusammenhänge von Sicherheitskonzepten, die über den rein punktuell effektiven Schutz der Einzelperson auf den Schutz des gesamten Produktionssystems einer Volkswirtschaft hinausgehen. Covid-19 wird mit Sicherheit nicht die letzte Krise gewesen sein. Umso wichtiger ist daher das Verständnis, wie abhängig die Wirtschaft von scheinbaren Selbstverständlichkeiten wie der Verfügbarkeit von Produkten der PSA ist und welche Folgen deren Nichtverfügbarkeit für uns alle hat.

PSA-Wissen am aktuellsten Stand

Nicht zuletzt pandemiebedingt erhält auch die Arbeit des Verbandes Arbeitssicherheit noch mehr Aufmerksamkeit durch österreichische Betriebe. Zu den am meisten geschätzten Serviceleistungen gehört das PSA-Handbuch, das – nunmehr in der 10. Auflage erschienen – in 40% der befragten Betriebe als sehr sinnvoll und hilfreich und von weiteren 32% als eher sinnvoll bewertet wird. Auch die M.A.S. darf sich über eine Zustimmung von insgesamt 68% der Befragten erfreuen. Was darüber hinaus auf der Wunschliste der Sicherheitsverantwortlichen in den Betrieben ganz oben steht, ist eine nutzerfreundliche und stets aktuell online verfügbare Dokumentation der Sicherheitsregularien und Produkte, um zu jeder Zeit auf dem aktuellen Stand sein zu können.

Fotocredit: (C)AdobeStock/Rido

PSA-Schwerpunkt: Hand & Haut

PSA-Schwerpunkt: Hand & Haut

In der M.A.S. 1/21 stand das Thema „Nachhaltigkeit im Arbeitsschutz“ im Fokus, dieses Mal widmen wir uns im PSA-Schwerpunkt dem Schutz unserer Hände und unserer Haut.

Wir geben Ihnen auf den nächsten Seiten einen Überblick über den Handschutz und den beruflichen Hautschutz. Zudem haben wir wie gewohnt Experten aus der Praxis befragt, u.a. zu aktuellen Entwicklungen am Markt und worauf Sie bei der Auswahl und Anwendung von Hand- und Hautschutzprodukten achten sollten. Aus Platzgründen ist es uns hier jedoch NICHT möglich, alle Details zu erörtern. Für weiterführende Informationen empfehlen wir Ihnen das „Handbuch Persönliche Schutzausrüstung“ des VAS (siehe Kasten Infoservice S. 14). Einen aktuellen Bezugsquellen­nachweis, bei welchem VAS-Mitgliedsunternehmen Sie Hand- und Hautschutzprodukte beziehen können, finden Sie auf den Seiten 16-17.

Hand & Haut

Unsere Hände sind unser wertvollstes Werkzeug und unsere Haut ist nicht nur das größte Organ des Menschen, sondern hat als Grenzfläche zwischen Organismus und Umwelt eine Reihe wichtiger Schutzfunktionen. Umso wichtiger ist es, Hand & Haut bestmöglich vor Verletzungen und Erkrankungen zu schützen. Dafür steht ein vielfältiges Angebot an Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) zur Verfügung. 

Obwohl sich die Kosten für eine präventive Handschutzausrüstung aller ArbeitnehmerInnen gegenüber den Unfallkosten für den Betrieb mit durchschnittlich nur ca. 6 Prozent zu Buche schlagen, muss nach wie vor jährlich mit rund 86.000 Arm- und Handverletzungen in heimischen Betrieben gerechnet werden. Da die Gefahrenquellen für unsere Hände zum einen äußerst vielfältig sind und zum anderen am Markt eine Vielzahl an Schutzhandschuhen angeboten wird, kommt einem sorgfältigen Auswahlprozess größte Bedeutung zu. Denn: Richtig ausgewählter und konsequent getragener Handschutz kann einen Großteil von Hand- oder Armverletzungen, Hautallergien und Berufskrankheiten verhindern.

  • Die Erstellung eines genauen Anforderungsprofils, d.h. die Kenntnis über die Gefährdungen am Arbeitsplatz und die somit erforderlichen Schutzleistungen, ist daher gerade beim Handschutz vorab besonders wichtig. In der Praxis muss ein Handschutz nämlich oftmals Schutz gegen mehrere Gefahren gleichzeitig bieten. Hier gilt es, bei der Auswahl der geeigneten PSA nach dem höchstmöglichen Schutzniveau bei ungehinderter Ausübung der vorgesehenen Tätigkeit zu suchen.
  • Ein weiteres wichtiges Kriterium im Auswahlprozess ist die Trageakzeptanz, die maßgeblich von der ergonomischen Passform, der Größenauswahl, den ausgewählten Materialien sowie der Verarbeitung abhängt. So sollte immer ein praxisgerechter Tragetest im Hinblick auf Tastgefühl (Oberflächenprofil), Greifvermögen (z.B. Feinmechanik), Rutschfestigkeit (Trockengriff, Nass- und Fettgriff), Innenklima (Schwitzen) und die Schutzfunktionen durchgeführt werden.
  • Es dürfen nur trockene, geeignete Schutzhandschuhe ohne erkennbare Beschädigungen verwendet werden. Die Handschuhe dürfen nur mit sauberen und trockenen Händen angezogen werden. Die Tragedauer ohne Unterbrechung ist auf maximal 2 Stunden zu begrenzen (Okklusionseffekt!). Bei langen ununterbrochenen Einsatzzeiten sind die Handschuhe zu wechseln. Schutzhandschuhe müssen ihre angegebenen Material- und Schutzeigenschaften über die Verwendungsdauer hinaus behalten, sie müssen vor Verschlechterung des Leistungsprofils also ausgetauscht werden!
  • Alle gesammelten Erkenntnisse, Auswahlkriterien, daraus resultierende Entscheidungen und damit alle ausgewählten Handschuhmodelle pro Arbeitsplatz sollten in einem sogenannten Handschuh-Plan festgehalten und abgebildet werden. Umfragen haben gezeigt, dass das Vorhandensein eines allgemein verständlichen Handschuh-Plans die Tragequote deutlich erhöht – und sich letztlich als „Return of invest“ wieder positiv zu Buche schlägt.

Tipp: Weitere ausführliche Informationen zu den verschiedenen Produktarten sowie hilfreiche Auswahltipps finden Sie in unserem „Handbuch Persönliche Schutzausrüstung“ im Kapitel 5 „Handschutz“.

Ganzheitliches Hautschutzkonzept

Auch beim beruflichen Hautschutz gibt es noch Handlungsbedarf: So belegen beruflich bedingte Hauterkrankungen seit Jahren den zweiten Platz der in Österreich anerkannten Berufskrankheiten. Grundsätzlich kann sich die Haut unter normaler Belastung zwar selbst regenerieren. Schädigende Stoffe, welche die Bausteine der Hornschichtbarriere lösen, führen jedoch zu einem Verlust der natürlichen Schutzfunktion der Haut – und in weiterer Folge zu Hautproblemen bzw. Hautkrankheiten. Hier ist es wichtig, zwischen einem Hautproblem und einer Hauterkrankung zu unterscheiden: Der Weg von gesunder zu kranker Haut ist nämlich ein schleichender Prozess, der nur allzu oft nicht rechtzeitig ernst genommen wird. Damit es erst gar nicht so weit kommt, braucht es einen geeigneten präventiven beruflichen Hautschutz, der die Haut vor den verschiedenen Gefahren am Arbeitsplatz bewahrt.

  • Der berufliche Hautschutz fußt auf vier Säulen, die alle aufeinander abgestimmt sein müssen: Passende Hautschutzmittel (vor, während der Arbeit), milde und angepasste Hautreinigung (vor, während und nach der Arbeit), regenerierende Hautpflege (nach der Arbeit) und Desinfektion (bei Bedarf während und nach der Arbeit).
  • Die Auswahl des geeigneten Hautschutzes startet mit der Analyse des Arbeitsplatzes und des Umfelds.
  • Die Regeln für den beruflichen Hautschutz finden sich in der PSA-Verordnung. WICHTIG: Die Pflicht der Arbeitgeber endet nicht mit der Bereitstellung der Hautschutzmittel.
  • Es muss darüber hinaus auch einen Hautschutzplan geben, in dem festgelegt ist, bei welchen Arbeitsvorgängen welche Hautschutzmittel angewendet werden müssen. Der Hautschutzplan ist auf den jeweiligen Arbeitsplatz angepasst und somit die Grundlage für ein ganzheitliches Hautschutzkonzept.
  • Auch eine Unterweisung zur richtigen Anwendung des Hautschutzes durch den Arbeitgeber ist Pflicht.
  • Bei der Bereitstellung der Produkte sollte auf höchste Hygiene geachtet werden.
  • Durch innerbetriebliche Aufklärungsarbeit unter Hervorhebung des individuellen Nutzens kann die Eigenmotivation und Anwendungsbereitschaft der Betroffenen deutlich erhöht werden.

Tipp: Weitere ausführliche Informationen zu den verschiedenen Produktarten sowie hilfreiche Auswahltipps finden Sie in unserem „Handbuch Persönliche Schutzausrüstung“ im Kapitel 6 „Hautschutz“.

Alle Experteninterviews zum Thema lesen Sie in der M.A.S. 2/21 im Infoservice ab Seite 11.

Fotocredit: (C)iStockphoto.com/1001nights

GEBOL Handelsgesellschaft m.b.H.: Expertise überzeugt

GEBOL Handelsgesellschaft m.b.H.: Expertise überzeugt

Wenn’s drauf ankommt, lautet der Slogan der Gebol Handelsgesellschaft m.b.H. in Enns. Der Schutz des Menschen bei handwerklichen Tätigkeiten in Beruf und Freizeit steht für das Ennser Unternehmen im Zentrum aller Überlegungen, Entscheidungen und Umsetzungen.  

Im Jahr 1945 gründet Georg Bozzay aus Linz das Unternehmen GEBOL als Handelsagentur. „GEBOL“ ist ein Akronym aus Initialen und Heimatstadt des Gründers. Der ursprüngliche Ein-Mann-Betrieb wächst beständig, das Linzer Unternehmen übersiedelt in ein größeres Gebäude in Pasching und schließlich nach Enns. 1995 tritt Gerhard Frank, nunmehriger Eigentümer und Geschäftsführer von Gebol, als Assistent der Geschäftsleitung in das Unternehmen ein, erwirbt es einige Jahre später und gründet die Gebol Handelsgesellschaft m.b.H. Im März 2021 wird die Geschäftsführung um Roman Wurm erweitert. „Gewerbliche Kunden erleben bei uns das volle Leistungsspektrum an Produkten für den persönlichen Arbeitsschutz, die in puncto Vielfalt, Qualität und Preis keine Wünsche offenlassen. Unser Erfolg basiert dabei auf der konsequenten Orientierung an den Erwartungen und Bedürfnissen der Kunden. Mit dieser Strategie haben wir uns zu einem der größten und erfolgreichsten Großhandelsunternehmen Europas im Bereich Arbeitsschutz bzw. Arbeitshandschuhen entwickelt“, so Geschäftsführer Roman Wurm. Das Unternehmen mit seinen 70 MitarbeiterInnen steht für umfassende Handelskompetenz, Internationalität und hohe Innovationskraft. Das knapp 2.000 Artikel starke Arbeitsschutzsortiment überzeugt Einkäufer von Industriebetrieben, Großhandelsunternehmen und Baumarktketten in 20 Ländern Europas. Die Exportrate beträgt 51%, Tendenz stark steigend. Hauptabsatzgebiete sind Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Spanien, Italien und die Schweiz. Die Ennser Spezialisten beschäftigen sich schon seit vielen Jahren mit Themen wie Atemschutz und Hygiene. So gehören viele sogenannte Corona-Artikel wie die nun mittlerweile jedem bekannten FFP2 Masken, Schutzbrillen und -overalls seit jeher zum Sortiment des internationalen Großhandelshauses. Mehr Information zum Sortiment finden Sie auf www.gebol.eu .

Ehrlichkeit & Transparenz

„Arbeitsschutz ist ein Bereich, der viel Know-how und Expertise benötigt. Die Sicherheit und der Schutz des Menschen bei der Arbeit sind unser Auftrag. Unsere Hände sind das wertvollste Werkzeug, das wir haben. Dies ist ein Leitgedanke von Gebol, auf dem die Produktentwicklung auf höchstmöglichem Niveau ansetzt und mit viel Engagement und Leidenschaft Produkte kreiert, um unsere Hände vor Schmutz und natürlich vor Unfällen zu schützen. Das Produktspektrum umfasst Arbeitshandschuhe für viele unterschiedliche Tätigkeiten. Ziel ist es stets, Arbeiten für die Anwender unserer Produkte einfacher, effizienter und somit freudvoller zu gestalten. Dabei legen wir viel Wert auf neue Arbeitsumgebungen und geändertes Konsumentenverhalten. Wir halten uns an strenge gesetzliche Vorgaben und Normen und gehen keine Kompromisse ein, um die Zertifizierung unserer Produkte zu erlangen“, so Eigentümer und Geschäftsführer Gerhard Frank. Ehrlichkeit und Transparenz sind Werte, die im Kern der Marke Gebol stehen. Die MitarbeiterInnen der Abteilung Qualität und Konformität achten streng und konsequent darauf, dass nur einwandfreie, EU-zertifizierte und von renommierten Prüfinstituten geprüfte Waren angeboten werden.

Dialog mit Kunden und Endverbrauchern

Die Produktentwicklung erfolgt am Standort in Enns. Dazu suchen wir den Dialog mit Kunden und Endverbrauchern. Die Nähe zu Einkäufern von Bau- und Heimwerkermärkten, Industriekunden sowie zu Endverbrauchern unserer Produkte betrachten wir als wertvolle Quelle von Anregungen zur Produktentwicklung. Den Großteil der Produktion und Umsetzung vertrauen wir unseren Partnerfirmen in Asien an. Dabei kommen dem Unternehmen die über Jahre aufgebauten guten und vertrauensvollen Beziehungen sowie das umfassende Know-how internationaler Handelsabwicklung zugute. Wir sehen es als unsere Verantwortung, ausschließlich mit zertifizierten Unternehmen zu arbeiten, die unsere hohen Anforderungen an Sozialstandards, Compliance und Umweltstandards erfüllen.

Fast energieautonom

Nachhaltigkeit ist bei Gebol ein Thema, das wirksam und stetig verfolgt wird. So hat das Unternehmen bereits vor Jahren begonnen, Plastik zu reduzieren. Mittlerweile sind beinahe alle Verpackungen auf Papier umgestellt. Schonende Druckverfahren sind dabei ebenso State of the Art wie kurze Anlieferwege, um CO2 zu reduzieren. Gebol setzt auf eMobilität und bietet seinen Mitarbeitern als Firmenwagen Elektroautos an. „2020 starteten wir mit der Umstellung von Polybags (Plastikbeutel) auf Papier-Banderolen. Mit dieser Umstellung sparten wir bisher etwa 5 Tonnen Kunststoff ein. Produkte der Kategorien Sicht- und Gehörschutz werden statt wie bisher in Kunststoffblister bald ausschließlich in Kartonverpackungen vertrieben. Bei den über 350.000 verkauften Schutzbrillen im Vorjahr bringt das eine Kunststoffeinsparung von beinahe einer Tonne. Das ist so schwer wie ein Klein-PKW oder ein ausgewachsenes Nilpferd. Jede/r MitarbeiterIn kann einen Teil dazu beitragen, dass unser Planet ein besserer Ort wird“, berichtet die Geschäftsführung stolz. Gebol ist fast energieautonom. Das bedeutet, ein Großteil des benötigten Stroms wird aus Sonnenenergie gewonnen, gespeichert und bei Bedarf verbraucht.

Jederzeit lieferfähig

Das Gebol-Team ist auf Kundenbegeisterung eingeschworen. Wir leisten uns bewusst ein großes Lager und sind dadurch jederzeit lieferfähig. Inländische Kunden bekommen ihre Ware innerhalb von 48 Stunden. Was Kunden zudem besonders an Gebol schätzen, sind individuell konzipierte Serviceleistungen für den POS, die Ein- und Verkäufer sowie Endkonsumenten begeistern und so unsere Kunden erfolgreicher machen. Wir forschen und arbeiten mit Universitäten und Instituten zusammen und finden so speziell für Industriekunden maßgeschneiderte Produkt-Lösungen. Der Teamgeist, getragen durch eine starke Unternehmensstrategie und -kultur, macht Gebol erfolgreich. So blickt das oberösterreichische Familienunternehmen auf ein erfolgreiches Jahr zurück, geprägt durch kontinuierliches Wachstum und sieht freudig einer Expansion entgegen, die räumlich im kommenden Jahr durch einen Neubau des Firmengebäudes verwirklicht wird.

Kontakt & Infos

GEBOL Handelsgesellschaft m.b.H.

Geschäftsführer: Gerhard Frank; Roman Wurm

Dr. Körner-Straße 4, A-4470 Enns

Tel.: +43 7223 85085-0, E-Mail: office@gebol.at, Internet: https://gebol.eu / https://gebol.eu/imprint/

 

Fotocredit: ©Gebol

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