Sicher und gesund arbeiten: In Zeiten der Digitalisierung

Sicher und gesund arbeiten: In Zeiten der Digitalisierung

Immer mehr digitale Technologien finden Eingang in unsere Arbeitswelt. Diese bieten zum einen große Chancen und können unsere Arbeit wesentlich unterstützen, zum anderen stellen sie den Arbeitsschutz aber auch vor neue Herausforderungen. Wie in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung auch künftig sicheres und gesundes Arbeiten möglich ist, damit beschäftigt sich die aktuelle Europäische Kampagne „Sicher und gesund arbeiten in Zeiten der Digitalisierung“, deren Auftaktveranstaltung vor kurzem in Wien stattfand.   

Ziel der zweijährigen Kampagne der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA), die von 2023 bis 2025 läuft, ist, das Bewusstsein für Chancen und Risiken in Zusammenhang mit dem Einsatz digitaler Technologien bei der Arbeit zu schärfen – um in Folge neue Gefahren frühzeitig zu erkennen und geeignete Präventionsmaßnahmen zu setzen. Gleichzeitig sollen aber auch die vielfältigen, neuen Möglichkeiten, die sich durch Digitalisierung erschließen, dazu genutzt werden, die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit weiter zu verbessern.

Sicherer Arbeitsplatz oberste Priorität

In Österreich fiel der offizielle Startschuss zur Kampagne am 18. Oktober im Rahmen eines hochkarätig besetzten, hybriden Events, zu dem das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) im Auftrag der EU-OSHA luden. Dabei zeigten Fachleute sowie Praktikerinnen und Praktiker aus dem Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz die vielfältigen Aspekte und Herausforderungen dieses Themas auf und gaben einen detaillierten Einblick in die im Rahmen der Kampagne dazu geplanten Aktivitäten von EU-OSHA, des BMAW, der AUVA und der Sozialpartner.

„Als Bundesregierung setzen wir zahlreiche Maßnahmen, um die digitalen Fähigkeiten der Menschen in Österreich zu verbessern. Gleichzeitig haben ein sicherer Arbeitsplatz und die Gesundheit arbeitender Menschen oberste Priorität. Die EU-Kampagne ‚Sicher und gesund arbeiten in Zeiten der Digitalisierung‘ leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass sich Menschen besser an die sich verändernde Arbeitswelt anpassen können. Es gilt die Vorteile der Digitalisierung bestmöglich zu nutzen – auch um die Gesundheit am Arbeitsplatz weiterhin sicherzustellen und zu verbessern“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

Rechtzeitig auf Veränderungen reagieren

„Im Zuge der Kampagne hoffe ich auf die Umsetzung von vielen Aktivitäten in Österreich und auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern im Rahmen der Österreichischen ArbeitnehmerInnenschutzstrategie“, betonte Anna Ritzberger-Moser, Leiterin der Sektion Arbeitsrecht und Zentral-Arbeitsinspektorat im BMAW: „Eine Herausforderung in den nächsten Jahren wird es sein, ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld für alle arbeitenden Personen auch in der neuen Arbeitswelt zu garantieren. Denn neben dem klassischen Arbeitsschutz gilt es jetzt auch, die digitale Arbeitswelt sicher und gesund zu gestalten. Gerade in sehr schnelllebigen Zeiten ist es essenziell, Entwicklungen genau zu verfolgen, um rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Die Aktivitäten im Rahmen dieser Kampagne sollen uns helfen, dieses Ziel zu erreichen.“

Auch die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) setzt einen Schwerpunkt im Bereich Digitalisierung. „Nur wer über die Auswirkungen von Digitalisierung Bescheid weiß, kann Arbeit sicher und gesund gestalten“, so Roland Pichler, stellvertretender Generaldirektor der AUVA. „Hier bringen wir uns als AUVA aktiv ein und starten 2024 eine eigene Kampagne. Ziel ist der Aufbau und Austausch von fundiertem Wissen rund um die digitale Transformation von Arbeit. Egal, ob in Beratungen, bei Veranstaltungen oder Weiterbildungen, die Arbeitspsychologinnen und Arbeitspsychologen und Fachleute der AUVA unterstützen Unternehmen dabei, für sichere und gesundheitsgerechte Arbeitsplätze in Zeiten der Digitalisierung zu sorgen.“

Fünf Schwerpunktbereiche

Die Auswirkungen neuer digitaler Technologien auf die Arbeit insgesamt sowie auf einzelne Unternehmen und Beschäftigte sind sehr vielfältig. Diese betreffen sowohl physische als auch psychische Aspekte der Gesundheit. Für die aktuelle EU-Kampagne wurden aus diesem großen Feld fünf Schwerpunktbereiche ausgewählt. Jeder Schwerpunkt deckt ein spezifisches Thema rund um die Digitalisierung am Arbeitsplatz ab und wird im Laufe der kommenden zwei Jahre zeitlich gestaffelt mit einer breiten Palette an Materialien, wie Berichte, Infoblätter, Infografiken und Fallstudien, bearbeitet:

  • Digitale Plattformarbeit (Februar 2024) bietet den Arbeitnehmern Chancen, wenn die Herausforderungen durch die Förderung der algorithmischen Transparenz, der korrekten Klassifizierung der Arbeitnehmer und der Arbeitnehmerkonsultation angegangen werden.
  • Automatisierung von Aufgaben (Juni 2024): Wo KI-basierte Systeme zur Automatisierung von Aufgaben, kollaborative Roboter und zugehörige Technologien zum Einsatz kommen, soll der Mensch das Sagen haben.
  • Remote- und Hybridarbeit (Oktober 2024): Klare Richtlinien, Risikobewertungen und vorbeugende Maßnahmen können eine gesunde und sichere Arbeitsumgebung außerhalb der Räumlichkeiten des Arbeitgebers schaffen.
  • Mitarbeitermanagement durch KI (Februar 2025): Es wird ein menschenzentrierter, transparenter, gesunder und sicherer Ansatz unterstützt, der auf Beteiligung, Beratung und Vertrauen der Arbeitnehmer basiert.
  • Intelligente digitale Systeme (Juni 2025): Um Probleme zu vermeiden, die sich aus dem Einsatz dieser Systeme und Technologien zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit ergeben können, sollten Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen umfassend beteiligt werden.

So wie bei allen vorangegangenen Kampagnen wird auch parallel zur aktuellen EU-OSHA-Kampagne wieder der „Good Practice Award“ durchgeführt. Heimische Unternehmen sind aufgerufen, ihre Erfolge in den genannten Bereichen zu zeigen und sich am Europäischen Wettbewerb für gute praktische Lösungen zu beteiligen, um den Good Practice Award, die Europäische Auszeichnung für herausragenden Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerschutz, zu gewinnen.

Quellen:

https://www.bmaw.gv.at/Presse/AktuellePressemeldungen/Sicher-und-Gesund.html

https://healthy-workplaces.osha.europa.eu/de

www.gesundearbeit.at

Fotocredit: (C)RReichhart

A+A 2023: Innovationen für die Arbeitswelt von morgen

A+A 2023: Innovationen für die Arbeitswelt von morgen

Die A+A, internationale Leitmesse für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, präsentiert heuer von 24. bis 27. Oktober in Düsseldorf wieder innovative Impulse und Lösungen rund um sicheres und gesundes Arbeiten. Vor Ort mit dabei: Zahlreiche Mitgliedsbetriebe des Österreichischen Verbandes zur Förderung der Arbeitssicherheit (VAS) und ihre neuesten Entwicklungen im Bereich Persönliche Schutzausrüstung (PSA).

Das thematische Dach der A+A unter dem Motto „Der Mensch zählt“ bilden in diesem Jahr die großen Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit. In einer global vernetzten und digitalen Welt spielen Fragen nach einem nachhaltigen Arbeitsschutz, der auch die Lieferketten mit einbezieht, eine immer wichtigere Rolle. Zudem befindet sich die Arbeitswelt mit dem zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen, Robotik uvm. weltweit in einem massiven Wandlungsprozess – und dieser wird auch entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung sein.

Auf der A+A 2023 finden Entscheider sowie Experten branchenübergreifend Lösungsansätze rund um einen sicheren, gesunden und nachhaltig gestalteten Arbeitsplatz – von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA), betrieblichem Brand-, Umwelt- oder Katastrophenschutz bis hin zu Angeboten für eine ergonomische und gesunde Arbeitsplatzgestaltung. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit internationalen Kongressen und der WearRAcon Europe ergänzt das Messeangebot.

Düsseldorf, wir kommen!

Auch bei den bei der A+A 2023 ausstellenden Mitgliedsbetrieben des VAS dreht sich alles um die neuesten Entwicklungen im Bereich Arbeitssicherheit. Hier ein kurzer Vorgeschmack:

3M präsentiert auf der A+A zahlreiche neue Lösungen für Persönliche Schutzausrüstung (PSA). Mit einer kontinuierlichen Produktentwicklung unterstreicht das Unternehmen sein Engagement für die Verbesserung von Arbeitssicherheit. Durch segmentspezifische Präsentation von Sicherheitslösungen können Kunden aus verschiedenen Branchen jeweils die ideale Produktpalette für ihre Arbeitsumgebung finden. 3M hat eine tiefgehende Expertise und bietet eine breite Palette von Lösungen für Arbeitnehmende an. Auf der A+A können Besucher unter anderem sehen, welche Schritte 3M unternimmt, um Arbeitsschutz nachhaltiger zu gestalten. Der Multitechnologiekonzern ist in Halle 10, Stand F68 zu finden.

Berufsbekleidungshersteller BP – Bierbaum-Proenen bietet mit seinen Konzeptkollektionen Lösungen für viele Arbeitsbereiche. „Bei uns ist das System der Star“, sagt Carla Cacitti, Leiterin der Produktentwicklung. „Wir haben für jede Arbeitssituation und jede Körperform die passende Kleidung, damit der Arbeitsalltag Spaß macht.“ Auf der A+A (Stand E/57 in Halle 15) präsentiert BP Kollektionen für verschiedene Zielgruppen. Ein Höhepunkt sind die neuen Hybrid-Hosen. Sie vereinen maximale Bewegungsfreiheit, höchsten Tragekomfort und Langlebigkeit. Ein weiteres Thema: die Nachhaltigkeit. In diesem Bereich gilt das 1788 gegründete Unternehmen als Vorreiter – unter anderem wegen der Qualität und Langlebigkeit der Produkte.

„Nachhaltige Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit – das Leitmotto der diesjährigen A+A – ist auch richtungsweisendes Thema für den Sicherheitsschuhhersteller ELTEN bei der Planung des diesjährigen Messeauftritts. Von der Produktentwicklung über innovative Technologien bis hin zu anwenderorientierten Projekten – ELTEN bietet auf der A+A nach vier Jahren endlich wieder eine Plattform zum Austausch mit Experten und Stakeholdern. Neben bewährten Produktlinien und Technologien wird ELTEN auch zahlreiche Neuentwicklungen präsentieren. Welche genau das sind, erfahren Besucherinnen und Besucher in Halle 9.0 an Stand A04“, betont Thorsten Lange, Export Sales Manager für Österreich und die Schweiz.

Entdecken Sie auf der A+A die Neuheiten von GEBOL, darunter die brandneue Kollektion GEBOL CUT, vier Schnittschutzhandschuhe in innovativer Materialzusammensetzung. Durch den Einsatz von rePET-Fasern leisten wir einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und garantieren besten Schutz in allen Schnittschutzklassen. Ein weiteres Highlight ist der Ausbau der erfolgreichen Serie GEBOL UPCYCLED, Arbeitshandschuhe aus PET-Flaschen. Mit allen neuen Modellen können digitale Oberflächen einfach bedient werden. GEBOL zeigt innovative, kundenorientierte POS-Lösungen – von digitaler Planung über Illustrationen mittels Augmented Reality hin zur erfolgreichen Umsetzung am Point of Sale. Besuchen Sie uns in Halle 11/Stand E37!

Auch Haberkorn ist mit dabei: Erstmals präsentieren sich die vier deutschen Gesellschaften der Haberkorn Gruppe gemeinsam – namentlich die MLS Safety GmbH, Schloemer GmbH, Sahlberg GmbH sowie Schöffler + Wörner GmbH – auf dem Weg zu Haberkorn Deutschland. In vereinter Kompetenz im Arbeitsschutz zeigen wir Ihnen, welcher Mehrwert an Beratung, Auswahl und Service Sie bei uns erwartet. Erleben Sie E-Business- und Logistik-Lösungen von Haberkorn und erfahren Sie, wie Sie von unseren Bewirtschaftungslösungen profitieren. Außerdem präsentieren wir Produkte und Lösungen zum Thema Nachhaltigkeit. Besuchen Sie uns am Stand B52 in Halle 12 – wir freuen uns auf Sie.

Die Hoffmann Group ist auf der A+A 2023 mit einem Vollsortiment für Persönliche Schutzausrüstung (PSA) von Kopf bis Fuß vertreten. Als Messeneuheit zeigt sie in Halle 12, Stand F51, Arbeitskleidung im modischen und funktionalen Design unter der Marke GARANT. Ein Messehighlight sind neue Montage- und Schnittschutzhandschuhe der Marke GARANT – GreenPlus aus recycletem Nylongarn, die plastikfrei verpackt werden. Dazu kommen neue besonders hochwertige Montagehandschuhe der Schutzhandschuhserie „GARANT Master“. Individuelle Fußanalysen durch den Orthopädiepartner GetSteps, PSA-Ausgabeautomaten und ein europaweiter unabhängiger Beratungsservice geben der Ausstellung den letzten Schliff.

Auch Kübler wird zahlreiche Neuheiten vorstellen: Die hochfunktionelle und zugleich trendige Warnschutzbekleidung Kübler Reflectiq hat bereits breite Verwendung in Straßenbau, Abfallentsorgung und Bauhöfen, auf Baustellen sowie im Transport- und Logistikbereich gefunden. Auf der A+A (Halle 15, Stand B 40) präsentiert Kübler u.a. eine gefütterte Hardshelljacke und eine Wetterhose zum Überziehen als neueste Modellerweiterungen.

Das schwedische Unternehmen Mips hat sich auf helmbasierte Sicherheit spezialisiert und ist in diesem Bereich Marktführer. Das Mips®-Sicherheitssystem wurde entwickelt, um bei bestimmten Aufprallgeschehen auf den Kopf wirkende Rotationsbewegungen umzulenken. Das System wird weltweit von über 150 Helmmarken integriert, darunter u.a. von A+A-Ausstellern uvex, PIP, Centurion & Delta Plus. Heute gibt es über 1000 Mips-Helmmodelle für verschiedene Einsatzbereiche, wie Motorrad-, Ski-, Fahrrad-, Bau- & Industriehelme. Wir freuen uns, die Mips-Technologie auf der A+A 2023 vorzustellen und das Bewusstsein für die Sicherheit von Helmen weiter zu schärfen. Unser Team freut sich auf Sie am Stand C55 in Halle 14.

„Der berufliche Hautschutz ist ein sehr wichtiges und beratungsintensives Thema“, sagt Hanspeter Pfleger, Hautschutzberater von Peter Greven Physioderm (PGP) in Österreich. „Wir freuen uns daher auf viele gute Gespräche auf der A+A.“ In Düsseldorf präsentieren die Hautschutzspezialisten (Halle 14/ Stand C34/D34) ihr umfangreiches Spender- und Produktportfolio sowie ihr vielfältiges Serviceangebot. Vier Themen stehen im Fokus: eine neue Generation von Spendersystemen für eine optimale und hygienische Dosierung; das Engagement von PGP in Sachen Nachhaltigkeit; das vielfältige digitale Servicepaket der Euskirchener sowie Mittel zum UV- und Insektenschutz, die durch den Klimawandel künftig noch wichtiger werden.

„Düsseldorf, wir kommen“ heißt es auch bei SCHÜTZE-SCHUHE: „Als österreichischer Sicherheitsschuhhersteller sind wir stolz darauf, bei der weltgrößten Messe für Persönliche Schutzausrüstung präsent zu sein. Die Teilnahme an der A+A bietet uns die ideale Plattform, um mit unseren bestehenden bzw. zukünftigen Kunden in Kontakt zu treten. Wir können alle Vorteile nutzen, die dieses Event für uns als Unternehmen bietet. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, uns mit Branchenkollegen auszutauschen und wertvolle Einblicke in neue Trends und Technologien zu gewinnen. Besuchen Sie uns in Halle 13 Stand B23! Entdecken Sie die Qualität von SCHÜTZE-SCHUHE und begleiten Sie uns, wenn wir unseren Beitrag zur Sicherheit und zum Schutz der Arbeitskräfte zeigen.“

uvex präsentiert auf der A+A seine neuesten Innovationen und digitale Lösungen. In Halle 14/Stand B22 können interessierte Besucher auf über 600 m2 die Produktinnovationen von uvex hautnah erleben. Im Fokus steht die zweite Generation des nachhaltigen Produktsystems planet series, das bereits in der Branche große Anerkennung erlangt hat. Ferner werden neben weiteren Produkthighlights digitale Sicherheitslösungen eine wichtige Rolle spielen. „Unsere Kunden aus Österreich können sich auf eine erstklassige Präsentation und Beratung freuen, denn alle Kollegen aus Österreich stehen ihnen am Messestand mit ihrem Fachwissen kompetent zur Seite“, betont Günter Preisinger, Director Region Austria.

Auf einen Blick

Die A+A 2023 findet von 24. bis 27. Oktober in der Messe Düsseldorf statt und ist täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Einen detaillierten Programmüberblick, alle Infos zur Anmeldung, ein Austellerverzeichnis und vieles mehr finden Sie auf www.aplusa.de .

Quelle: www.aplusa.de

Fotocredit: (C)Messe Düsseldorf/Constanze Tillmann

Nicht verpassen: Forum Prävention 2023 in neuem Format

Nicht verpassen: Forum Prävention 2023 in neuem Format

Das Forum Prävention der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), die bedeutendste österreichische Fachveranstaltung im Bereich Prävention, wartet heuer gleich mit zwei Neuerungen auf: Es präsentiert sich erstmalig an einem neuen Veranstaltungsort und mit internationaler Ausrichtung. Auch zahlreiche Mitgliedsbetriebe des Verbandes Arbeitssicherheit (VAS) stellen vor Ort ihre neuesten Entwicklungen im Bereich Persönliche Schutzausrüstung (PSA) vor.

Das Veranstaltungszentrum ACV Austria Center Vienna ist neuer Austragungsort des Forum Prävention International, das von 23. bis 25. Mai stattfindet und sich in diesem Jahr den Schwerpunktthemen Digitalisierung, Vision Zero und Lieferketten widmet. Das ACV bietet modernste Raumkonzeption, eine großzügige Ausstellungsfläche auf einer Ebene, ausreichend Pkw-Abstellplätze und eine sehr gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz.

Forum Prävention International

Der internationale Teil des Forum Prävention wird in den ersten eineinhalb Veranstaltungstagen in Zusammenarbeit mit einigen Mitgliedsorganisationen der Internationalen Vereinigung für soziale Sicherheit (IVSS) sowie der Gesellschaft für Sicherheitswissenschaft organisiert. Die Schwerpunktthemen des internationalen Teils des Forum Prävention werden fachlich länderübergreifend behandelt, wodurch der Austausch von Wissen und Erfahrung über den deutschsprachigen Raum hinaus verstärkt werden soll. Der nationale Teil des Forum Prävention wird in bewährter Form durch die Sitzungen der einzelnen Arbeitsgruppen an den darauffolgenden eineinhalb Tagen abgehalten.

Besuchen Sie die VAS-Mitgliedsbetriebe

Auch zahlreiche Mitgliedsunternehmen des Österreichischen Verbandes zur Förderung der Arbeitssicherheit (VAS) werden beim diesjährigen Forum Prävention vor Ort mit dabei sein und ihre neuesten Entwicklungen im Bereich Persönliche Schutzausrüstung (PSA) präsentieren:

„Die Blakläder Workwear GmbH wird auch heuer wieder am Forum Prävention vertreten sein und freut sich bereits jetzt auf spannende Gespräche und Diskussionen mit den Forumsbesuchern. Unser Hauptaugenmerk wird dieses Jahr auf unserer brandneuen Flammschutzkollektion sowie den unzähligen neuen Modellen unserer Sicherheitsschuh-Kollektion liegen. Sprechen Sie uns einfach an, wir beraten Sie gerne!“

Sicherheitsschuhhersteller Elten präsentiert aktuelle Modelle mit unterschiedlichen Funktionen für noch mehr Sicherheit und Bequemlichkeit. Dazu zählen der Umknickschutz Biomex Protection, die gedämpfte Wellmaxx-Sohle, der Drehverschluss Boa Fit System und die besonders leichten Modelle der Transfoamer-Serie. „Das Elten-Team freut sich auf gute Gespräche mit bestehenden und neuen Kontakten.“

GEBOL, führender österreichischer Hersteller von Arbeitshandschuhen, nützt das Forum Prävention als DEN Branchentreffpunkt, um die neuesten Innovationen persönlich vorzustellen. Der Schwerpunkt liegt auf der Vorstellung der beiden neuen Konzepte GEBOL UPCYCLED und GEBOL CUT. „Der persönliche Austausch fördert ein besseres Kennenlernen. Fragen, Feedback und Anregungen machen es möglich, ganz nah die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen zu erkennen“, so Helmut Schmidt, Leiter der Division Industry.

Auch Griehser ist mit dabei: „Wir freuen uns darauf, beim diesjährigen Forum Prävention unsere mehrsprachigen Schulungsunterlagen sowie unsere herstellerunabhängige Prüfsoftware, entwickelt von Anwendern für Anwender, vorzustellen und auf einen regen und informativen Austausch mit den internationalen BesucherInnen des Fachkongresses.“

IBA – IMMER BESTENS AUSGERÜSTET nimmt seit 2017 am Forum Prävention teil und bietet so Fachbesuchern die Möglichkeit, sich über Schwerpunktthemen der AUVA und deren präventiven Lösungen zu informieren. IBA zeigt 2023 Lösungen zur Prävention von Atemwegserkrankungen. aeropur® Feinstaubfiltergeräte folgen den Vorgaben des Ausschusses für Innenraumluft und ermöglichen ökologisch und ökonomisch reine Luft am Arbeitsplatz.

Innotech präsentiert unter dem Motto „Green Energy – Orange Safety” die Welt der Absturzsicherungen. „Der Trend geht immer mehr in Richtung PV-Anlage auf Industriedächern. Doch hier lauern viele Gefahren, wie die Absturzkante, die es zu sichern gilt. Lernen Sie unsere Sicherungslösungen kennen und lassen Sie sich unsere Produktneuheiten nicht entgehen. Erfahren Sie zudem, wie es Ihnen gelingt, Sicherheit mit optimalem Output zu verbinden.“

„Die Mips AB ist ein auf Helm-basierte Sicherheit spezialisiertes Unternehmen und Marktführer in diesem Bereich. Unser patentiertes Mips®-Sicherheitssystem wurde dazu entwickelt, um zusätzlichen Schutz für Schutzhelme bei vielen Unfällen zu gewähren. Wir freuen uns, die Besucher am Stand unseres Partners ‚Uvex Safety‘ zu treffen, um über unsere Technologie sowie die neuesten mit dem Mips®-Sicherheitssystem ausgerüsteten PSA-Helmmodelle zu sprechen, wie die nachhaltige ‚Planet Mips‘ Variante des ‚Uvex Pheos‘ Arbeitsschutzhelmes.“

Peter Greven Physioderm nutzt das Forum Prävention zum direkten und persönlichen Austausch mit seinen Kunden. „Inhaltlich stehen die Auswirkungen des Klimawandels auf den beruflichen Hautschutz im Fokus. Denn die Themen UV- und Insektenschutz werden künftig noch wichtiger. Zu beiden Fragen beraten wir und präsentieren unsere Lösungen“, sagt Hanspeter Pfleger, Hautschutzberater bei Peter Greven Physioderm (PGP).

Altbewährtes und Neuheiten gibt es von Reindl: Reindl präsentiert kundenindividuelle Modelle und schicke neue Arbeitsoutfits für den Sommer 2023. Termingerecht zur Frühjahrsmode ergänzt Reindl seine neue BLACK-Line um sportliche Arbeitsbermudas und um die zweifärbigen ESSENTIAL-Line Shorts. „Mehr Infos zu den einzelnen Produkten finden Sie im neuen `Sommer Spezialfolder 2023` und auf shop.reindl.at .“

Die SALESIANER Gruppe wird am Forum Prävention 2023 die neuen nachhaltigen Workwear- Bekleidungslinien vorstellen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Präsentation von BlueCare by SALESIANER, der Produktlinie für den Waschraum. Darüber hinaus werden Premium-Schmutzfangmatten und Reinigungstücher im bewährten Mietservice präsentiert.

Für SCHÜTZE-SCHUHE als Hersteller von Sicherheitsschuhen ist das Forum Prävention eine wichtige Plattform, um sich mit Fachleuten, Branchenkollegen und vor allem Kunden auszutauschen und unser Wissen rund um das Thema Arbeitssicherheit zu vertiefen bzw. zu teilen. „Besonders erfreulich ist die Möglichkeit, im Verbund mit Mitgliedern des ‚Verbandes Arbeitssicherheit‘ ausstellen zu dürfen. Diese Zusammenarbeit wird uns neue Impulse und Perspektiven im Bereich Arbeitsschutz eröffnen.“

Die Firma Spiral Reihs & CO. KG wird heuer mit einem erweiterten Leistungsportfolio im Dienstleistungsbereich sowie einem völlig neuen Stand auftreten. Neben der nächsten Generation von CHECK+TRACK2.0, werden Serviceleistungen im PSA-Bereich in Form eines eigenen Kataloges vorgestellt. „Wir freuen uns, viele Handelspartner und Kunden begrüßen zu dürfen und erwarten uns interessante Fachgespräche.“

Stuco präsentiert am Forum Prävention eine absolute Weltneuheit: die weltweit ersten Sicherheits- und Berufsschuhe mit OEKO-TEX® Label. Mit dem OEKO-TEX® Label ist sichergestellt, dass die Schuhe von Stuco nicht nur mit erstklassiger Qualität, hervorragendem Tragekomfort und kompromissloser Sicherheit überzeugen, sondern hinsichtlich der verwendeten Materialien auch ökologisch unbedenklich und frei von gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen sind.

TEUFELBERGER stellt Absturzsicherung für unterschiedliche Anwendungen vor. „Teufelberger – Sicherheit in Perfektion ist unser Motto. Wir bieten Entwicklung für unsere Partner, Schulung für und mit unseren Partnern, Projektierung mit unseren Partnern, Überprüfung für unsere Partner sowie Vertrieb – und das alles aus einer Hand.“

Für UVEX ist das Forum Prävention ein wichtiger Treffpunkt mit fachkundigen Präventivfachkräften. „Als Neuheit zeigen wir Helme mit integriertem MIPS-System. MIPS steht für ‚Multi-Directional Impact Protection System‘ und bietet einen verbesserten Schutz vor Gehirnerschütterungen bei Stürzen oder bei einem Aufprall. Weiters wollen wir unsere ‚persönlich angepasste PSA‘ stärker in den Fokus stellen.“

Mehr Infos

Das Forum Prävention wieder heuer wieder als physische Veranstaltung abgehalten. Kongresssprachen sind Deutsch und Englisch, der internationale Teil wird durch Simultandolmetschen (Deutsch-Englisch) unterstützt. Alle Detailinformationen zum Programm des Forum Prävention 2023 sowie zur Anmeldung finden Sie auf der neuen Kongresshomepage unter https://congress.auva.at/ForumPraevention2023/

Quelle: https://congress.auva.at/ForumPraevention2023/

Fotocredit: (C)acv.at / Walter Luttenberger

Klimawandel & Arbeitsschutz: Auch in Zukunft sicher und gesund arbeiten

Klimawandel & Arbeitsschutz: Auch in Zukunft sicher und gesund arbeiten

Die Bedingungen in der Arbeitswelt haben sich aufgrund zahlreicher neuer Herausforderungen in den letzten Jahren stark verändert. Eine davon ist der immer spürbarere Klimawandel, der in Zukunft viele Lebensbereiche und damit auch den Arbeitsschutz noch stärker beeinflussen wird. Wir beleuchten nachfolgend mögliche Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung auf den Arbeitsschutz und welche gesundheitlichen Risiken sich daraus ergeben.

Der Sommer 2022 war besonders warm und trocken – und reiht sich damit in die Klimaentwicklung der vergangenen Jahre ein: Unsere Sommer werden immer heißer und länger, neben Hitzewellen treten zunehmend Extremwetterereignisse auf. Die globale Klimaerwärmung hat mannigfaltige Auswirkungen auf viele Bereiche, insbesondere auch auf unsere Gesundheit. Hohe Temperaturen stellen eine große Belastung für den Körper dar und beeinflussen die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz: Die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit sinkt, was sich nicht zuletzt in höheren Unfallzahlen in den heißen Monaten deutlich widerspiegelt.

Der fortschreitende Klimawandel stellt den Arbeitsschutz somit vor große Herausforderungen. Es braucht neue Präventionsansätze und Maßnahmen am Arbeitsplatz zum Schutz vor der zunehmenden Hitze.

Stärkere und längere UV-Belastung

Besonders spürbare Auswirkungen in Form von Rekordtemperaturen und starker UV-Belastung hat der Klimawandel bereits jetzt auf Outdoor-Worker, wie Bauarbeiter, Dachdecker, Industriekletterer oder Arbeiter in der Land- und Forstwirtschaft, und all jene, die sich berufsbedingt oft im Freien aufhalten müssen. Mit immer mehr Sonnentagen im Jahr ist in Zukunft mit einer weiteren Steigerung der Intensität und Dauer der UV-Strahlung – und damit beispielsweise der Gefahr an weißem Hautkrebs zu erkranken – zu rechnen. Bereits im Frühjahr nimmt die Stärke ultravioletter Strahlung in unseren Breiten deutlich zu und reicht, so wie im vergangenen Jahr, mitunter weit in den Herbst hinein. Es ist daher notwendig, dass Arbeitnehmer, die im Freien arbeiten, mit einem Maßnahmenbündel vor den Gefahren und Auswirkungen von Hitze und UV-Strahlung geschützt werden.

Schutz am Arbeitsplatz

Geeignete organisatorische Maßnahmen wären u.a., die Aufenthaltsdauer von Personen im Gefahrenbereich insbesondere in der Zeit der stärksten UV-Belastung zu beschränken, die Beschattung der Arbeitsplätze sowie Arbeiten – soweit dies möglich ist – nach innen bzw. in die Tagesrandzeiten zu verlegen.

Im Bereich der Persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) braucht es geeignete Hautschutzmittel, die vor der gefährlichen UV-Strahlung der Sonne schützen. Diese müssen jedoch nicht nur ausreichend, sondern auch regelmäßig aufgetragen und vor allem bei starkem Schwitzen immer wieder erneuert werden. Auch die Gefahren für die Augen, die bis hin zu Netzhautschäden und Star-Erkrankungen reichen können, dürfen nicht unterschätzt werden, können jedoch durch das Tragen geeigneter UV-Schutzbrillen vermieden werden.

Eine weitere unangenehme, durch den Klimawandel begünstigte Begleiterscheinung ist, dass sich stark allergene Pflanzen auch hierzulande ausbreiten und exotische Mückenarten auftreten werden, die gefährliche Viren übertragen können. Daher wird im Sommer der Insektenschutz bei Arbeiten im Freien künftig eine größere Rolle spielen und – ergänzend zu Hautschutzmitteln – den Rundum-Schutz komplettieren. Generell ist bei großer Hitze unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, gegebenenfalls braucht es zusätzlich Getränke, die den Elektrolythaushalt regulieren.

UV-Schutzbekleidung nach UV-Standard 801

Neben dem wirksamen Schutz durch geeignete Hautschutzmittel wird künftig eine entsprechende UV sichere Schutzbekleidung an Bedeutung gewinnen. Es werden immer mehr innovative Materialien entwickelt, die den Träger bei der Arbeit im Freien wirksam vor der gefährlichen UV-Strahlung der Sonne schützen. Bei der Wahl der UV-Schutzbekleidung dient deren UV-Schutzfaktor (Ultraviolet Protection Fac­tor, UPF, Messung nach UV-Standard 801) als wichtiger Anhaltspunkt. Um gut geschützt zu sein, empfehlen sich Textilien, die möglichst viel Haut bedecken, sowie Kopfbedeckungen mit einer breiten Krempe oder Nackenschutz. Unbedeckte Hautstellen sind zusätzlich mit entsprechenden Hautschutzmitteln zu schützen.

Hohe Innenraumtemperaturen

Doch nicht nur Outdoor-Worker bekommen die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend zu spüren. Auch in Büros, Produktionshallen oder Verkaufsräumen herrschen im Sommer oft hohe Temperaturen. Insbesondere die Kombination aus hoher Raumlufttemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit setzt dem Körper zu. Abhilfe können hier beispielsweise Klima- bzw. Lüftungsanlagen, Außenjalousien, Wandbegrünungen sowie richtiges Durchlüften morgens und abends schaffen.

Maßnahmen nach dem STOP-Prinzip

Die Ermittlung und Beurteilung von möglichen Gefahren im Zuge der Arbeitsplatzevaluierung liefert die Grundlage für die Auswahl von angemessenen Maßnahmen. Auch bei den erforderlichen Maßnahmen gegen Hitze am Arbeitsplatz wird auf das sogenannte „STOP-Prinzip“ (Substitution – Technische Maßnahmen – Organisatorische Maßnahmen – Persönliche Maßnahmen) zurückgegriffen. Diese Reihenfolge von Maßnahmen lässt sich aus den in §7 des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes (ASchG) festgelegten „Grundsätzen der Gefahrenverhütung“ ableiten. Neben der Vermeidung von Risiken und der Gefahrenbekämpfung an der Quelle umfasst das „STOP-Prinzip“ die Forderung, dass Maßnahmen des kollektiven Gefahrenschutzes der Vorrang vor Maßnahmen des individuellen Gefahrenschutzes zu geben sind.

Den Maßnahmen haben letztlich ein gemeinsames Ziel: Allen klimatischen Veränderungen zum Trotz muss das Arbeiten am Arbeitsplatz auch weiterhin sicher und gesund möglich sein. (Quellen: Österreichische ArbeitnehmerInnenschutzstrategie 2013-2020, BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Arbeitsinspektion; Arbeitsstättenverordnung §28 (AStV), ris.bka.gv.at; SVP Info 6/2019 „Arbeiten bei Hitze“, Arbeiterkammer Wien).

Weitere Informationen zum Nachlesen finden Sie im Kasten auf Seite 5.

Fotocredit: (C)iStockphoto.com/BenGoode

Sicher & gesund arbeiten: 50 Jahre ARBEITSSCHUTZ AKTUELL

Sicher & gesund arbeiten: 50 Jahre ARBEITSSCHUTZ AKTUELL

Nach der Corona bedingten rein digitalen Abhaltung im Jahr 2020, wird die ARBEITSSCHUTZ AKTUELL 2022 erstmals als hybride Messe – vor Ort live in der Messe Stuttgart und digital – ausgetragen. Auch ein besonderes Jubiläum steht heuer auf dem Programm: Die ARBEITSSCHUTZ AKTUELL, die von 18. bis 20. Oktober mit Fachmesse, Kongress, Stage und Regionalforum über die Bühne geht, feiert ihr 50-jähriges Bestehen.  

Seit 1972 findet die ARBEITSSCHUTZ AKTUELL im Zweijahres-Rhythmus an immer wechselnden Standorten statt. Der „Neustart“ der Messe erfolgt heuer genau dort, wo die letzte Messe erfolgreich endete: in Stuttgart, inmitten einer der wirtschaftsstärksten Regionen Europas. In diesem Jahr werden in der Landesmesse Stuttgart rund 10.000 internationale Fachbesucher aus bis zu 32 Ländern, 1000 Kongressteilnehmer aus Österreich, Deutschland und der Schweiz sowie rund 200 Aussteller aus 19 Ländern erwartet. Auch zahlreiche Mitgliedsunternehmen des Verbandes Arbeitssicherheit (VAS) werden heuer wieder vor Ort mit dabei sein.

Neuerungen im Jubiläumsjahr

Thematisch bilden Innovationen u.a. in den Bereichen „Persönliche Schutzausrüstung“, „Sicherheit im Betrieb“, „Prävention und Unfallverhütung“, „Betriebliche Verkehrssicherheit“, „Betriebliches Gesundheitsmanagement“, „Ergonomie und Arbeitsplatzgestaltung“, „Gesundheit & Hygiene“, „Berufskleidung/Workwear“ sowie „Software/IT und Beratung“ wie gewohnt die Messeschwerpunkte. Neu im Kompetenzportfolio sind die Themen „Umgang mit Gefahrenstoffen“ sowie „Digitalisierung und Safety“.

Das Jubiläumsjahr bringt zudem einige organisatorische Neuerungen mit sich: Aufgrund des nunmehr hybrid präsentierten Messeformats haben die Besucher die Möglichkeit, wahlweise live in Stuttgart oder digital in Austausch mit Branchenvertretern oder Fachbesuchern zu treten

Zudem rücken Messe und Kongress räumlich näher zusammen, unter anderem mit drei Räumen auf der Empore der Halle 1 und zusätzlichen Netzwerk-Lounges für Wissenstransfer und Austausch.

Ebenfalls neu ist, dass die beiden Fachmessen ARBEITSSCHUTZ AKTUELL und IN.STAND aufgrund inhaltlicher Schnittmengen und identischer Zielgruppensegmente heuer zeitgleich in der Landesmesse Stuttgart stattfinden: die ARBEITSSCHUTZ AKTUELL von 18. bis 20., die IN.STAND von 18. bis 19. Oktober. Besucher haben mit einem Ticket für eine der Fachmessen automatisch Zugang zur anderen.

Sicherheit von Kopf bis Fuß

Eines der Kernthemen der ARBEITSSCHUTZ AKTUELL ist und bleibt die Persönliche Schutzausrüstung (PSA). Neben Traditionsunternehmen werden heuer auch zahlreiche Start-ups ihre Produktinnovationen – vom individuellen Augen- und Gehörschutz über Sicherheitshandschuhe aus neuen Materialien und nachhaltigen Fußschutz bis hin zu Stolperschutz-Technologien und intelligenten Textilsystemen – in Stuttgart vorstellen. Auch die auf der Messe vertretenen VAS-Mitgliedsbetriebe werden ihre neuesten Entwicklungen im Bereich PSA präsentieren. Hier eine kurze Vorschau:

Blåkläder stellt die neue Winterkollektion FEAR NO ELEMENT vor. Die neuen Warnschutzkleidungsstücke beinhalten all das gesammelte Wissen in Bezug auf Funktionalität, Design und Haltbarkeit. Sie sorgen für Sichtbarkeit in gefährlichen Umgebungen und schützen vor Kälte, Nässe und Wind.

„Wir zeigen unsere neuen SonisComms® Gehörschützer mit Kommunikationsfunktion. Durch intelligente Technologie können bis zu 15 Personen über 3 km Entfernung in einer Gruppe vernetzt werden. Die Halbmaske Force 8 mit eingebautem Dichtsitzindikator gibt dem Träger unmittelbar Feedback über Undichtigkeiten“, gibt Niko Luckhart Key Account Manager DACH bei der JSP Safety GmbH, eine Vorschau auf die Produktinnovationen von JSP Safety.

Uvex präsentiert u.a. den neuen Berufsschuh uvex 1 sport white NC. Der im modischen Sneaker-Style designte Halbschuh erfüllt die Anforderungen für Hygienebereiche, z. B. in Krankenhäusern oder Pflegeheimen, und überzeugt mit erstklassigem Tragekomfort. Sein sportiver Look macht ihn für Damen und Herren gleichermaßen attraktiv – in Beruf und Freizeit.

Auch Kübler freut sich auf die ARBEITSSCHUTZ AKTUELL 2022: „Endlich wieder Messe! Wir freuen uns sehr, Kunden und Interessenten ab 18. Oktober auf unserem neu gestalteten Messestand in Halle 1, Stand I 1.042, begrüßen zu dürfen. Mit im Gepäck haben wir etliche brandneue Kollektionen, wie unsere Industriekollektion KÜBLER ICONIQ, unsere PSA-Kollektion für Schweißarbeiten, KÜBLER PROTECTIQ WELDING, oder unsere Agrarkollektion KÜBLER BIOGUARD“, betont Daniel Pusch, Head of Brand Management bei Kübler.

Bei Elten geht es unter anderem um individuellen Fußschutz: „Standardlösungen reichen für viele Herausforderungen nicht aus, wenn es um die Gesunderhaltung von Beschäftigten geht“, so Denise Pollex, Marketingleiterin bei Elten. „Wir haben daher Konzepte für Passformoptimierung, Einlagenversorgung, Dämpfung und vieles mehr, um Komfort bestmöglich abzubilden.“

Und auch der Hautschutzexperte Peter Greven Physioderm (PGP) ist mit dabei: „Der Klimawandel hat große Auswirkungen auf den beruflichen Hautschutz. Die Themen UV-Schutz und Insektenschutz werden künftig noch wichtiger werden. Zu beiden Fragen beraten wir und präsentieren unser Produktportfolio“, sagt Alfredo Labarile, Hautschutzberater bei PGP.

Arbeitsschutz am Puls der Zeit

Mit drei Kongresszügen, 180 Vorträgen und 100 Referenten auf der Stage und im Regionalforum wird der firmenübergreifende Wissenstransfer und direkte Austausch mit Experten im Rahmen der ARBEITSSCHUTZ AKTUELL besonders gefördert. Auf der Kongressagenda stehen aktuelle Themen unserer Zeit, wie die Herausforderungen für den Arbeitsschutz durch den Wandel der Arbeitswelt, die Möglichkeiten und Risiken im Arbeitsschutz durch Digitalisierung, COVID-19, Homeoffice, mobiles Arbeiten, der Klimawandel, die Entwicklung einer Präventionskultur sowie Gefahrstoffe und Elektromobilität. Das Regionalforum, an dem man ohne zusätzliche Anmeldung mit dem EXPO-Ticket teilnehmen kann, widmet sich den Themenblöcken „Gesundes Arbeiten“, „Digitale Transformation“ sowie „Fachkräfte suchen, finden und binden“.

Eine umfassende Nachlese zur ARBEITSSCHUTZ AKTUELL finden Sie auf www.arbeitsschutz-aktuell.de .

Fotocredit: (C)iStockphoto/gorodenkoff

Gehörschutz: Schwerhörigkeit durch Lärm ist vermeidbar

Gehörschutz: Schwerhörigkeit durch Lärm ist vermeidbar

Der alljährlich am 3. März stattfindende Welttag des Hörens soll das Bewusstsein für die Prävention von Taubheit und Hörverlust schärfen. Dass dies nach wie vor dringend notwendig ist, zeigt die von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) veröffentlichte Statistik: Durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit ist seit vielen Jahren die häufigste Berufskrankheit.

Von den 2020 insgesamt anerkannten 910 Berufskrankheiten entfielen 439 Fälle auf durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit, das entspricht 48,2 Prozent. 2021 lösten durch COVID-19 bedingte Berufskrankheiten die Lärmschwerhörigkeit zwar von Platz 1 ab, die absolute Zahl an durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit blieb mit 559 Fällen aber weiterhin sehr hoch.

Lärm ist gesundheitsschädlich

Die für alle EU-Mitgliedsstaaten gültige EU-Richtlinie 2003/10/EC wurde in Österreich mit der Verordnung über den Schutz der Arbeitnehmer/innen vor der Gefährdung durch Lärm und Vibrationen (VOLV 22/2006) umgesetzt. Laut VOLV muss

  • ab einer 8-Stunden-Tageslärmbelastung von 80 dB(A) oder einem Spitzenschall von 135 dB(Cpeak) eine Information und Unterweisung erfolgen und geeigneter Gehörschutz zur Verfügung gestellt werden. Wenn Evaluierung oder Gesundheitsbeschwerden auf ein Gesundheitsrisiko hindeuten, ist auf Wunsch der Beschäftigten eine Gesundheitsüberwachung zu ermöglichen;
  • ab einer 8-Stunden-Tageslärmbelastung von 85 dB(A) oder einem Spitzenschall von 137 dB(Cpeak) geeigneter Gehörschutz getragen werden. Zusätzlich bestehen eine Kennzeichnungspflicht des Lärmbereichs, eine besondere ärztliche Untersuchungspflicht sowie die Verpflichtung zur Führung eines Verzeichnisses über die im Lärmbereich Beschäftigten. Vorrangig ist jedoch ein systematisches Maßnahmenprogramm festzulegen und durchzuführen, um den Lärm im Arbeitsbereich auf das in der Praxis vertretbare Niveau zu minimieren.

Gehörschutz korrekt anwenden

Lärmbedingte Schädigungen des Gehörs können durch Gehörschutz sicher und auf Dauer verhindert werden, aber nur dann, wenn dieser konsequent und korrekt getragen wird. Folgende Aspekte sind dabei unbedingt zu berücksichtigen: Gehörschützer müssen während der gesamten Zeit der Lärmbelastung getragen werden. Bereits eine gering verkürzte Tragedauer führt zu einer erheblichen Minderung der Schutzwirkung. In jedem Fall sollten allen Mitarbeitern auch bei Lärmentwicklung unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte Gehörschutzmittel zur Verfügung gestellt werden.

Die Dämmwirkung eines Gehörschützers ist frequenzabhängig. Wenn die Frequenzbereiche des bzw. der Lärmerreger (z.B. Maschine) bekannt sind (Frequenzanalyse), hat man dadurch die Möglichkeit, den Gehörschutz so auszuwählen, dass er den Lärmbereich entsprechend stark, den Kommunikationsbereich aber möglichst gering dämmt. Damit wird der Benutzer weniger isoliert.

Bei Gehörschutz wird zwischen Kapselgehörschützern, Gehörschutzstöpseln und Schallschutzhelmen unterschieden. Nähere Details dazu sowie für den Kauf wichtige Auswahltipps und Qualitätskriterien finden Sie im Kapitel „Gehörschutz“ in unserem „Handbuch Persönliche Schutzausrüstung“.

Im Interview

Wir haben mit unserem Experten Ing. Georg Frank-Zumtobel, 3M Application Engineer PSD, Sicherheitsfachkraft 3M Personal Safety Division, 3M D-A-CH Region, www.3Marbeitsschutz.at, über die Gefährlichkeit von Lärm und Persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur Prävention von Lärmschwerhörigkeit gesprochen.

M.A.S: Welche Auswirkungen hat Lärm und was macht Lärm so gefährlich?

Oft merken wir gar nicht, wie Lärm unser Gehör aktiv schädigt. Doch für unser Ohr können auf uns einwirkende Schallwellen eine große Belastungsprobe darstellen. Kurzzeitige Lärmbelastungen resultieren nicht selten in vorübergehender Taubheit – regelmäßige Ruhepausen bringen hier oft Erholung für unsere Ohren. Ein lang andauernder, hoher Geräuschpegel hingegen kann die empfindlichen Flimmerhärchen in unserem Ohr langfristig schädigen, bis diese sich nicht mehr erholen und schließlich absterben. 15 Minuten bei einem Lärmpegel von 100 dB(A) haben die gleichen Auswirkungen wie 8 Stunden bei einem Lärmpegel von 85 dB(A). Gehörschäden sind bleibend!

M.A.S.: Welche Entwicklung lässt sich in den letzten Jahren bei der Berufskrankheit Lärmschwerhörigkeit feststellen? Gibt es auch Auswirkungen durch die Corona-Pandemie?

Die Zahlen für durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit sind über die Jahre hinweg betrachtet leider nach wie vor unverändert hoch. Im Jahr 2021 haben einzig die durch COVID-19 verursachten Berufskrankheiten Lärmschwerhörigkeit als Berufskrankheit Nummer 1 abgelöst.

M.A.S.: Warum wird der Gehörschutz in den Unternehmen noch immer nicht ernst genug genommen?

Im Vergleich zu anderen Berufskrankheiten tritt Lärmschwerhörigkeit erst nach einem längeren Zeitraum auf. Eine Erblindung oder Atembeschwerden können jedoch sofort auftreten, wenn keine bzw. falsche PSA getragen wird.

M.A.S.: Worauf muss bei der Auswahl des richtigen Gehörschutzes unbedingt geachtet werden?

Es gibt es eine Vielzahl von Aspekten zu berücksichtigen, ich kann hier nur einige nennen: Gehörschutz ist Persönliche Schutzausrüstung der Kategorie III mit den entsprechenden Anforderungen. Der verwendete Gehörschutz muss dem Stand der Technik entsprechen. Bevor die für den Arbeitsplatz geeignete Gehörschutz-PSA ausgewählt werden kann, ist in jedem Fall eine Gefährdungsbeurteilung zu erstellen. Kriterien für die Auswahl eines geeigneten Gehörschutzes sind die erforderliche Schalldämmung, der Tragekomfort, die Arbeitsumgebung, medizinische Auffälligkeiten bzw. Einschränkungen sowie die Vereinbarkeit mit anderer, am Kopf getragener PSA/Ausrüstung. Für die erforderliche Schalldämmung müssen zudem Korrekturwerte durch Fehlbedienung eingerechnet werden, d. h. für vor Gebrauch zu formende Stöpsel -9 dB, für mehrfach verwendbare Stöpsel/Bügelstöpsel/Kapselgehörschutz -5 dB, für Otoplastiken mit Funktionskontrolle -3 dB.

Ziel ist ein Tageslärmexpositionspegel am Ohr zwischen 70 und 80 dB(A); unter 70 dB(A) tritt eventuell ein Isolationsgefühl auf. Überprotektion ist unzulässig, wenn Geräusche oder Kommunikation von Bedeutung sind. Eine Kombination verschiedener Gehörschutzmittel ist bei hohen Lärmexpositionen gegebenenfalls zulässig.

Die Geräuschklasse des Lärms (hoch-/mittel- oder tieffrequent) muss bei der Auswahl ebenfalls mitberücksichtigt werden. Für Personen mit vorhandenen Hörverlusten ist die Auswahl nach der Oktavbandmethode zu treffen. Falls das nicht möglich ist, ist die HML-Methode anzuwenden. Es müssen regelmäßige Unterweisungen mit praktischen Übungen anhand der Betriebsanweisung durchgeführt und dokumentiert werden. Und vor jeder Benutzung ist eine Sichtprüfung auf einwandfreien Zustand durchzuführen!

M.A.S.: Wie kann die Trageakzeptanz von Gehörschutz erhöht werden?

Die Trageakzeptanz kann erhöht werden, wenn bereits im Auswahlprozess der Tragekomfort besonders berücksichtigt wird und Trageversuche durchgeführt werden. Gehörschützer sind auch immer personengebunden zur Verfügung zu stellen.

M.A.S.: Welche Tipps haben Sie abschließend noch für die Verwendung von Gehörschutz?

Wenn ein Gehörschutzstöpsel oder ein Kapselgehörschützer richtig sitzt, dann verändert sich normalerweise der Klang Ihrer eigenen Stimme. Sie hört sich tiefer, hohler oder gedämpft an. Wenn Sie keine Veränderung hören oder der Klang in beiden Ohren unterschiedlich ist, sitzt der Gehörschutz nicht richtig. Versuchen Sie, das Produkt noch einmal neu ein- oder aufzusetzen. Ein nicht richtig sitzender Gehörschutz kann den Anwender nicht zuverlässig schützen!

Vielen Dank für das interessante Gespräch!

Fotocredit: (C)adobestock/Pixel-Shot

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